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US-Rückrufe: Toyota will Imageschaden mit Geld ausräumen

Heute fällt in Santa Ana im US-Bundesstaat Kalifornien die Entscheidung über die größte Entschädigungssumme, die je von einem Automobilhersteller in den USA geleistet worden ist. Toyota ist bereit, die Eigentümer von rund 14 Millionen Fahrzeugen, die von den Rückrufen 2009 und 2010 betroffen waren. Der japanische Hersteller hat dafür 1,1 Milliarden US-Dollar (rund 830 Millionen Euro) zurückgestellt; die Anwälte der Gegenseite rechnen mit bis zu 1,4 Milliarden US-Dollar, obwohl Experten der Meinung sind, die Klage hätte kaum Aussicht auf Erfolg.

Der Vorwurf, der zu der größten Rückrufaktion weltweit geführt hatte, lautete auf unbeabsichtigtes Beschleunigen von Toyota- und Lexus-Modellen. Die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA), die US-Behörde für Verkehrssicherheit, hatte die Untersuchung im Januar 2012 eingestellt, nachdem sich herausgestellt hatte, dass es sich bei den Ursachen für die Unfälle um Fahrfehler oder um von Fußmatten festgeklemmt Bremspedale gehandelt hatte. Toyota hat dem Milliarden-Vergleich dennoch zugestimmt, um weiteren Imageschaden zu verhindern.

Mit dem Geld werden drei Programme finanziert: Nicht-Hybrid-Toyotas werden nachträglich mit einem System ausgestattet, das ein Auto auch bei unbeabsichtigter Beschleunigung zum Halten bringt. Darüber hinaus erhalten alle Besitzer betroffener Toyotas Entschädigungen für den zusätzlichen Wertverlust, den ihre Fahrzeuge durch die Rückrufe und die daraus entstehende öffentliche Diskussion erlitten haben. Dazu werden zwei Fonds in Höhe von jeweils 250 Millionen US-Dollar installiert, der eine für die Besitzer, die ihre Toyotas in dem entsprechenden Zeitraum gefahren haben, der andere für die Besitzer von gebrauchtenToyotas aus der Zeit. Außerdem investiert Toyota 30 Millionen US-Dollar in ein Forschungsprojekt, das Wege zu einer verbesserten Fahrausbildung aufzeigen soll.

Toyota hatte durch den Imageverlust nach den Rückrufaktionen stark an Marktanteil verloren. Erdbeben und Tsunamie hatten die Situation weiter verschlechtert. 2011 hatte das Unternehmen die Lücke wieder schließen können und sieht sich jetzt auf dem besten Weg, General Motors und Volkswagen beim Kampf um die Nummer 1 des weltweiten Automobilbaus zu überholen.

Mit dem Santa Ana-Vergleich ist die Sache für Toyota noch nicht ausgestanden. Noch sind Prozesse um Verletzungen und Todesfälle durch die unbeabsichtigte Beschleunigung anhängig, die im Februar beginnen sollen. (ampnet/Sm)

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Toyota

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