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Daimler und Renault-Nissan intensivieren Zusammenarbeit

Daimler und Renault-Nissan wollen ihre Zusammenarbeit stärken. Das gaben die Chefs der beiden Unternehmen, Dieter Zetsche und Carlos Ghosn, heute einer gemeinsamen Pressekonferenz am zweiten Pressetag des Pariser Automobilsalons bekannt. Beide Konzerne berichten jährlich vor den Medien über den Stand der Zusammenarbeit. Zetsche und Ghosn betonten dabei, dass alle Projekte im Zeitplan liegen, man für weiter bereit sei und dabei immer mehr in die Globalisierung übergehe.

Das erste Projekt ist am 1. September bereits ein Produkt geworden. Bei der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover hatte Mercedes-Benz den Citan als Kleintransporter vorgestellt. Der Verkauf hat bereits begonnen. Der Citan wird im französischen Renault-Werk Maubeuge produziert und soll Mercedes-Benz in einem für das Unternehmen neuen Marktsegment mit rund 700 000 Fahrzeugen jährlich einen Marktanteil von vier bis fünf Prozent bringen.

Als neues Projekt kündigten die beiden Chefs eine gemeinsam entwickelte Vier-Zylinder-Motorenfamilie an. Die Turbomotoren mit Direkteinspritzung sollen modernste Technologie in kompakter Form bieten und deutlich weniger Kraftstoff verbrauchen. Die Motoren sollen gemeinsam gefertigt werden und ab 2016 in Fahrzeugen beider Unternehmen zum Einsatz kommen.

Im Rahmen des Getriebeprojekt hat Daimler nun der Renault-Nissan-Allianz eine Lizenz für die Fertigung moderner Getriebe für Nissan- und Infinity-Modelle erteilt. Die Getriebe sollen von der Nissan-Tochter Jatco in Mexico gefertigt werden. Sie verfügen über Start-Stopp sowie über „Park and Shift by Wire“.

Außerdem bestätigten Zetsche und Ghosn, dass auch weiterhin Gespräche über die Entwicklung von Brennstoffzellen-Antrieben geführt werden. Beide Unternehmen arbeiten außerdem an einem Lieferprogramm für Batterie- und Antriebskomponenten für die emissionsfreien Versionen ihrer Kleinwagen.

Ein gemeinsam entwickelter Nachfolger für den Smart und für den Renault Twingo ist auf dem Weg. Die Markteinführung wird für 2014 geplant. Die zweisitzige Smart-Version soll weiterhin im Daimler-Werk im französischen Hambach entstehen. Der Smart-Viersitzer und der Twingo sollen im slowenischen Werk Novo Mesto gebaut werden.

Für beide Modelle ist außerdem ein Drei-Zylinder-Benziner in der Entwicklung. Außerdem wird an einem Vierzylinder-Benziner und –Diesel gearbeitet, der für Mercedes-Benz-Pkw und -Vans gedacht ist. Größere Motoren aus dem Hause Mercedes-Benz und Automatikgetriebe sollen an Nissan und für Infinity geliefert werden. Im Gegenzug erhält Mercedes-Benz Dieselmotoren und Getriebe von Renault-Nissan. Der gemeinsam entwickelte Vier-Zylinder-Diesel mit der Mercedes-Benz-Modellbezeichnung OM607 mit 1,5 Liter Hubraum und Direkteinspritzung wird noch in diesem Herbst in der Mercedes-Benz A-Klasse und im Citan eingeführt werden.

Auch bei den Nutzfahrzeugen wird die Kooperation weiter verstärkt. So haben die Mitsubishi Fuso Truck Corporation und Nissan Motor eine Ansichtserklärung zur gegenseitigen Lieferung leichter Lkw nach Japan unterzeichnet. Die Vereinbarung bezieht sich auf den Fuso Canter und den Nissan Atlas F24.

Für die Zukunft halten beide Unternehmen gemeinsame Plattformen für möglich. So könnte ein zukünftiges Kompaktfahrzeug von Infinity auf der Basis FWD-Architektur von Mercedes-Benz entstehen. Die Produktion könnte um 2105 beginnen, ein Produktionsstandort steht noch nicht fest.

Auch dieses Projekt wird vermutlich nicht das Ende der Zusammenarbeit darstellen. Zetsche sagte dazu: „Darüber hinaus sind unsere Ingenieure stets offen für neue Bereiche möglicher Zusammenarbeit.“ Ghosn kommentierte den Stand der Kooperation mit: „Unsere Partnerschaft wächst organisch und logisch.“ Die neuen Komponenten belegten, wie breit und schnell die Zusammenarbeit wachse. „Immer fest verwurzelt in spezifischen Projekten zum Nutzen unserer Kunden.“ (ampnet/Sm)

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Mercedes-Benz Citan.

Mercedes-Benz Citan.

Foto: Auto-Medienportal.Net

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