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Range Rover-Premiere: Britischer geht's nicht

Ist das eine Form von englischem Humor oder mehr ein hintergründiges Augenzwinkern? Land Rover stellt den neuen Range Rover in der Königlichen Ballettschule in London vor. Der Neue ist um 39 Prozent oder 420 Kilogramm leichter als sein Vorgänger. Da liegt es nicht so fern, den Vergleich mit drahtigen Tänzern zu provozieren. Schließich ist ein neuer Range Rover mit fünf Erwachsenen immer noch leichter als der alte.

Dennoch ist er mit einem Gesamtgewicht von 2160 Kilogramm für die Basisversion mit dem 3,0-Liter-Diesel TDV6 immer noch kein Bruder Leichtfuß. Dennoch gibt er für andere seiner Klasse wieder einmal das Vorbild ab, wenn auch nicht mit seinem Konzept und seiner Leistungsfähigkeit, sondern auf einem anderen Gebiet als bisher, eben beim Gewicht. Ganz selbstbewusst misst Jaguar das Gewicht seiner Rohkarosse an den Wettbewerben. Danach ist die Rohkarosse eines Audi Q5 um 85 Kilogramm schwerer. Selbst die eines 3er BMW liegt 23 Kilogramm höher.

Je 100 Kilogramm Mindergewicht sinkt der Durchschnittsverbrauch um rund 0,2 Liter. Mit der neuen Vollaluminium-Karosse hat der Range Rover schon fast einen Liter gewonnen. Der Rest kommt über viel Detailarbeit wie einer Verbesserung des Luftwiderstandsbeiwerts um zehn Prozent auf 0,34, mit Thermomanagement, Elektrolenkung, Rekuperation, Start-Stopp-System und viel Feinarbeit. Im Schnitt bringt das eine Verbesserung des Verbrauchs um 22 Prozent.

Auch bei vielen anderen System bedient man sich der jüngsten Techniken oder entwickelt eigene Systeme, wie das Terrain Response-System in seiner zweiten Ausbaustufe. Konnte man bisher von Hand den Range Rover auf Straße und Gelände oder auf Wetterlagen einstellen, kann das jetzt eine Automatik übernehmen, deren Sensoren selbst erkennen, was jetzt für ein sicheres Fortkommen am besten ist.

Soweit die Theorie, die bei der Enthüllungszeremonie nur eine untergeordnete Rolle spielte. In der Royal Ballett School, einst gebaut von König Georg II. als Jagdschloss vor den Toren der Hauptstadt, ging es mehr um die Frage, ob der neue Range Rover denn noch ein Range Rover sei. Seit 40 Jahren gibt er das Urbild vom luxuriöse Geländewagen mit Straßentauglichkeit und ist längst zu einem nationalen Symbol geworden. Keiner der Gäste wollte sich vorstellen, dass Land Rover dieses Symbol antasten könnte und das Design so radikal ändert wie es Jaguar mit dem XF tat.

Als der Range Rover dann seinen standesgemäßen Auftritt durch Wasser und über dicke Brocken hatte, war aber für alle erkennbar: Der neue Range Rover ist ein Range Rover. So muss die Ikone aussehen, wenn man sie modernisiert. Das Motto für den neuen Range war klar: Ändert nichts, macht es nur besser.

Dieser Maxime folgt der Neue nur scheinbar unbeirrt: eine kaum merklich abgesenkte Motorhaube über einem abgerundeten Kühler, flacher stehende Windschutzscheibe, mehr Radstand, ein flacheres Dach, eine vergleichsweise große Fensterfläche, die seitlichen Kiemen jetzt auf den vorderen Türen, klare Charakterlinien und zahlreiche Details ändern den Range Rover in der Summe dennoch grundsätzlich. Steht ein alter Range neben dem neuen, ist es nicht zu übersehen: Der Neue hat andere Proportionen bekommen. Er wirkt gestreckter, eleganter und dynamischer, aber immer noch so konservativ, wie man ihn sehen will. Der Range Rover wird wieder jung.

Zahlen sagen wenig über den Innenraum. Dort findet man besonders hinten mehr Bewegungsfreiheit für Kopf und Beine. Aber wichtiger als Zentimeter ist das Ambiente. Wer in einen Range Rover einsteigt, inhalliert auch beim Neuen die ganze, 42 Jahre lange Geschichte dieses Modells, immer geprägt von gediegenen Luxus, Komfort und dem besonderen Stilempfinden des Hauses. Unter dem wahrscheinlich größten Panorama-Glasdach in der Szene breitet sich alles aus, was gut, teuer und englisch ist. Das gilt für die Gestaltung ebenso wie für die edlen Materialien und deren Verarbeitung.

Alles okay im Garten von Georg II. Das Publikum ist zufrieden und beeindruckt, und die Eleven können auch bald wieder Spitzentanz üben. Der Range Rover wird die Bühne räumen und sich daran machen, den Erfolg seines Vorgängers fortzusetzen. 2011 konnten die Briten in den USA 23 Prozent mehr Fahrzeuge absetzen, in Europa-West 57 Prozent, in Russland 58 Prozent und in China gelang fast die Verdopplung. Die Deutschen werden sich ab Januar beim Handel davon überzeugen können, dass der Range Rover den britischen Charme ganz ohne Ballett und Londoner Flair an den Käufer bringen kann. (ampnet/Sm)

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Premiere des Range Rover.

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Foto: Auto-Medienportal.Net

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Premiere des Range Rover: Großer Bahnhof.

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Premiere des Range Rover: Der Ur-Range von 1970.

Premiere des Range Rover: Der Ur-Range von 1970.

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Premiere des Range Rover: Der Ur-Range von 1970.

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