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MAN zieht Schlussstrich unter Korruptionsaffäre

Nachdem gestern die beiden Bußgeldbscheide über insgesamt 150,6 Millionen Euro akzeptiert worden sind, hat MAN heute einen Schlussstrich unter die Korruptionsaffäre gezogen. Das Unternehmen hat sich mit den Finanzbehörden auch auf eine Steuernachzahlung von rund 20 Millionen Euro geeinigt

Die mit der internen Prüfung der Korruptionsvorwürfe beauftragten Anwälte legten heute dem Aufsichtsrat ihren Abschlussbericht vor. Seit Mitte Mai hatten rund 70 Anwälte, Steuerexperten und Wirtschaftsprüfer Zahlungen der vergangenen zehn Jahre in allen Teilkonzernen der MAN-Gruppe analysiert. Dabei wurden verdächtige Zahlungen in einer Höhe von insgesamt 51,6 Millionen Euro aufgedeckt. Insgesamt übergaben die internen Ermittler rund 80 Verdachtsfälle und die Ergebnisse des Amnestieprogramms an die Staatsanwaltschaft.

MAN trennt sich infolge der Korruptionsvorwürfe von rund 20 Mitarbeitern und prüft, ob gegen einzelne Personen Schadensersatz geltend gemacht wird. Die internen Untersuchungen haben ergeben, dass Mitarbeiter der Teilkonzerne MAN Nutzfahrzeuge und MAN Turbo gegen gesetzliche und interne Vorschriften verstoßen haben, in dem sie verdächtige Zahlungen an Berater und Vermittler leisteten. Im Inlandsvertrieb von MAN Nutzfahrzeuge wurde die Möglichkeit zur Zahlung so genannter Gelegenheitsprovisionen missbraucht. Nach 2006 nahm die Zahl der verdächtigen Zahlungen stark ab.

Der Aufsichtsrat nahm den Abschlussbericht zur Kenntnis und erklärte die internen Ermittlungen in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft für abgeschlossen. MAN hatte bereits im Juli ein 5-Punkte-Programm zur Verbesserung der Korruptionsabwehr aufgelegt, das durch zusätzliche Maßnahmen weiter konkretisiert wurde. So richtet das Unternehmen zum 1. Januar 2010 einen neuen Bereich Compliance mit klaren Verantwortlichkeiten ein. (ampnet/jri)

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