Fans der Marke dürfte es freuen: Der Name Saab soll in der Autoindustrie weiterleben. Ob es aber wirklich so weit kommt, darf noch angezweifelt werden. Sicher sind Elektroautos eine Investition in die Zukunft, ob sie allerdings heute schon ein Unternehmen allein tragen können, ist fraglich. Noch mehr Skepsis ist angebracht, wenn ausgerechnet ein Modell wie der Saab 9-3 als Ausgangsbasis dienen soll. Ein Mittelklassemodell scheint nicht der optimale Ausgangspunkt für einen vollwertigen Stromer zu sein. Und noch weniger, wenn es sich um ein Auto handelt, das dann zweieinhalb Jahre vom Markt verschwunden war.
Offensichtlich orientiert sich der neue Besitzer aber an bereits Vorhandenem. Vor zwei Jahren zeige Saab schließlich schon eine Elektroversion seines 9-3 Sportcombi. Genannt wurden damals 200 Kilometer Reichweite und rund 150 km/h Spitzengeschwindigkeit. Das hört sich auch heute noch konkurrenzfähig an. Die Batterie steuerte damals ein US-amerikanisches Unternehmen bei, die übrigen Partner kamen überwiegend aus Schweden.
Das mag auch künftig so sein, doch die Elektro-Euphorie hat sich mittlerweile etwas abgeschwächt. Das Szenario einer Wiederbelebung der Marke in China mit Fortführung der bekannten Modelle, wie sie sich im Insolvenzverfahren zunächst abzeichnete, schien da eine etwas rosigere Zukunft für die Marke zu versprechen. Mit MG und Rover hat so etwas ja schon einmal geklappt. MG Rover ist mittlerweile mit einem kleinen Werk zurück in die alte Heimat gekehrt und verkauft in Großbritannien sogar wieder Autos.
Ob nun tatsächlich Ruhe einkehrt? Immer wieder haben treue Anhänger von Saab und der letzte Besitzer, der niederländische Sportwagenhersteller Spyker, General Motors vorgeworfen, kein echtes Interesse am Erhalt der Traditionsmarke gehabt zu haben. Legen die Amerikaner nun wirklich keine Steine mehr in den Weg?
Zumindest zwei Dinge sind sicher: Saab lebt immer noch – und es bleibt weiter spannend um die Zukunft der Marke. (ampnet/jri)
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