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Glosse: M2XPro für C2C und C2X bei simTD

Niemand wird im Nachhinein noch feststellen können, an welchem Tag Autoren, Journalisten, Lehrer und Leser das Bemühen aufgegeben haben, die deutsche Sprache zu erhalten. Anglizismen sind die eine Pest, vor der – es sei ausdrücklich beklagt – man heute nicht mehr gefeit ist. Heute ist man gezwungen, sie zu nutzen, wenn man noch verstanden werden will.

Zum Teil sind die Journalisten selbst schuld, weil sie das Plusquamperfekt in den Nachrichten grausam ermordet haben und scheinbar dem Englischen entstammende Wort wie „body bag“ ( nicht Rucksack, sondern Leichensack), „public viewing“ (nicht Fernsehen in der Menge, sondern öffentliches Leichenbegängnis) oder „handy“ (nicht Mobiltelefon, sondern Plastiktüte oder Handtasche) in unsere Sprache aufgenommen und uns damit bei den Englisch sprechenden Nationen blamiert haben. Doch muss man zur Ehrenrettung der schreibenden Zunft festhalten, dass die Vorlagen für dieses deutsche Englisch-Missverständnis aus der Marketingkommunikation stammen.

In der Werbung verwenden Menschen Sprache, die nicht einmal mit dem Apostroph umgehen können, keinen Bindestrich mehr kennen und statt dessen mit Groß- und Kleinschreibung ein buntes Bild von Buchstaben und Wortfetzen erzeugen, die sich uns angeblich einfacher einprägen als schlichte Worte ohne Widerhaken. Solche Begriffe wie „BlueEfficiency“ mit Ihrer falschen Schreibweise, sind da ja noch fast akzeptabel.

Mit den „Social Media“ (wie kann man diesen Begriff am besten eindeutschen?) ist längst eine neue Welle von Kunstworten über uns hinweg gespült, deren Sinn sich nur noch Insidern erschließt, die nicht zu kennen aber jedermann gegenüber den Kundigen disqualifiziert.

Und dann sind da noch die Ingenieure mit ihren unsäglichen Abkürzungen, auf die sie besonders stolz sind, wenn sie wie ein Substantiv lesbar sind. Natürlich schreiben sie die dann dennoch in Versalien und behandeln sie eben nicht als Hauptwort.

Man muss leider zugeben: Wenn man die Geheimcodes kennt, kann man manchen viel kürzer ausdrücken. So sieht man sich in unserem Geschäft täglich neuen, sinnvollen und sinnlosen Neuschöpfungen gegenüber, mit denen man so umgehen muss, wie es seriöse Medien und die Regeln des Handwerks verlangen, um dann am nächsten Tag bei der Lektüre der Anderen festzustellen, dass man damit einsam zu werden droht.

Übrigens: Die Überschrift zu diesem Text hat eine Bedeutung: Der M2XPro-Sensor (Motioninformation 2 X Provider) ermittelt Daten zur Fahrzeugbewegung, die bei der Kommunikation zwischen Fahrzeugen (C2C oder Car-2-car oder car2car) und dem Auto und der Umwelt (C2X oder Car-2-X oder car2x) für die Technologie notwendig sind, die jetzt bei dem Projekt „Sicher intelligente Mobilität – Testfeld Deutschland“ (simTD oder simTD) erprobt wird. (ampnet/Sm)

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Peter Schwerdtmann

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