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TÜV Rheinland: Mangel an Lkw-Fahrern wird zur Gefahr

In Deutschland herrscht Mangel an qualifizierten Lkw-Fahrern. Der TÜV Rheinland sieht darin nicht nur ein Problem für die Speditionen, sondern auch für die Verkehrssicherheit und fordert ein Umdenken. Die Rekrutierung von geeignetem Fahrpersonal stelle die Unternehmen der Transport- und Logistikbranche vor immer größere Probleme, stellt eine aktuelle repräsentative Studie von TÜV Rheinland mit dem Titel „Wer fährt die Trucks von morgen“ fest.

„Rund 84 Prozent der befragten Betriebe bestätigen, dass es in den vergangenen Jahren einen spürbaren Mangel an qualifizierten Berufskraftfahrern gibt“, erklärte Prof. Dr.-Ing. Jürgen Brauckmann, Vorstand Mobilität TÜV Rheinland, bei der Vorstellung der Erhebung am Freitag, 13. Juli 2012, auf dem Nürburgring. „Wenn die Situation weiter eskaliert, steht auch die Verkehrssicherheit auf dem Spiel“, befürchtet Brauckmann. Denn eine verstärkte Überlastung der Fahrer in Folge des Personalmangels erhöhe die Unfallgefahr.

„Es wäre falsch zu hoffen, dass ausländische Speditionen oder aber Lang-Lkw hier eine spürbare Entlastung beim Fahrerbedarf bringen“, stellte Brauckmann fest. Auch die Politik müsse handeln, forderte er. Zur Verbesserung der Situation seien Ausbildungsvergütungen für Betriebe denkbar, die den Fahrernachwuchs fördern. Zudem könnte eine qualifizierte Berufsausbildung den Job für junge Leute attraktiver machen. Bei der Werbung für den Fahrerjob verlässt sich die überwiegende Mehrheit der Unternehmen auf die Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit. Knapp die Hälfte der Betriebe ist aber zugleich der Meinung, dass Schulungen und Umschulungen zum Berufskraftfahrer von der Agentur nicht in ausreichendem Maß angeboten werden. Dennoch bildet nur jedes dritte Unternehmen selbst aus oder bietet Nachwuchsförderprogramme an. Obwohl rund die Hälfte der Befragten kritisiert, dass Schulungen von der Bundesagentur nicht in ausreichendem Maß angeboten werden, beteiligen sich nur knapp 30 Prozent der Betroffenen selbst an Förderprogrammen oder bieten Ausbildungsmöglichkeiten an.

Etwa die Hälfte (47 Prozent) aller befragten Unternehmen ist direkt vom Fahrermangel betroffen. Knapp drei Viertel geben an, dass ihnen ein bis drei Fahrer fehlen. Als Hauptgrund für den Fahrermangel sieht rund ein Drittel die unattraktiven Arbeitsbedingungen. Jeweils etwa 18 Prozent nennen zu hohe Führerscheinkosten und ein schlechtes Image des Berufs. Knapp acht Prozent machen den Wegfall der Wehrpflicht für den Führerscheinerwerb als Ursache aus. Bei der direkten Abfrage nach den Gründen für den Fahrermangel landet die niedrige Attraktivität der Berufsgruppe auf Platz eins. Es folgen zu geringe Entlohnung, schlechte Arbeitsbedingungen, zu geringe Qualifikation der Bewerber und hoher Altersdurchschnitt. (ampnet/Sm)

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Foto: Auto-Medienportal.Net/TÜV Rheinland

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