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Leipzig 2012: Sonderschau mit E-Type und Range Rover

Mit einem E-Type Roadster Serie 1 von 1961und einem Range Rover von 1979 nehmen Jaguar und Land Rover an der Sonderschau zum 60-jährigen Geburtstag des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) teil, die während der AMI in Leipzig (2.-10.6.2012) gezeigt wird. Insgesamt werden unter dem Motto „Vernunft - Design - Innovation – Kompetenz“ 30 historische Autos in der Glashalle der Messe ausgestellt.

Der E-Type feierte 2011 seinen 50. Geburtstag. Sogar Enzo Ferrari fand, dass der Jaguar „das schönste Auto der Welt“ sei. Seit 1996 ist die britische Stilikone auch Teil der Dauerausstellung des New Yorker Museum of Modern Art.

Der Jaguar E-Type war der Inbegriff des zeitgenössischen Sportwagens. In den Swinging Sixties reifte er rasch zum Kultauto. Die unter Plexiglasabdeckungen sitzenden Scheinwerfern, die nach vorn klappende Haube und das „Fastback“ mit seitlich angeschlagener Hecktür setzten ebenso wie die nach oben gebogenen Auspuffendstücke neue Trends.

Der unter einer endlos lang scheinenden Motorhaube installierte Sechszylinder mit drei Vergasern holte aus 3,8 Litern Hubraum 265 PS bei 5500 Umdrehungen in der Minute. Ein Vierganggetriebe leitete die Kraft auf die Hinterachse. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h war der Jaguar damals der schnellste Serienwagen der Welt. Das englische Fachmagazin „The Motor“ maß bei Testfahrten mit einem E-Type Roadster eine Beschleunigung von null auf 96 km/h (60 Meilen) in 7,1 Sekunden.

Das Leipziger Exponat ist im Besitz der Jaguar Land Rover Deutschland GmbH. Es wurde 1987 aus den USA zurück nach Deutschland importiert, vollständig zerlegt und anschließend in England komplett neu aufgebaut. Das Exemplar vom Sommer 1961 gehört zu den ersten 57 nach Deutschland gelieferten E-Type und somit noch zu den Versionen mit flachem Boden („Flatfloor“). Bei diesen nur von Puristen geschätzten Exemplaren beklagten sich viele Kunden über zu wenig Kopffreiheit, woraufhin Jaguar die Bodenbleche samt Sitzen ein paar Zentimeter nach unten rückte.

Heute erzielen bei Auktionen Roadster der ersten Serie neben Cabrios mit V12-Power die höchsten Preise. Als Faustregel gilt zudem: Roadster sind um die Hälfte teurer als Coupés, und ein E-Type mit abgedeckten Scheinwerfern genießt mehr Ansehen als einer mit freistehenden. In 14 Jahren fanden sich weltweit 72 515 Käufer, der Großteil davon in den USA. Noch heute sind rund 30 000 Exemplare zugelassen.

Der auf der AMI-Sonderschau ausgestellte Range Rover, Baujahr 1979, in der Farbe Bahama Gold stammt ursprünglich aus Spanien. Nachdem ihn sein heutiger Besitzer zehn Jahre lang in einer Scheune untergestellt hatte, ließ er ihn 2009 umfangreich restaurieren. Dabei wurden unter anderen die Karosserie und der Rahmen vollständig feuerverzinkt.

Der Range Rover gilt als Urvater der Sport Utility Vehicles (SUV), der erstmals hohe Praktikabilität und Geländetauglichkeit mit hohem Langstreckenkomfort und unauffällig zur Schau getragenem Luxus verband. Eine 1970 in englischen Tageszeitungen erschienene Anzeige pries ihn als Kombination aus vier Konzepten: Luxuswagen, Kombi, Sportwagen und Cross-Country-Fahrzeug. Der 3,5 Liter große und 130 PS starke V8 sowie die 160 km/h Höchstgeschwindigkeit begeisterten damalige Tester. Aber auch als Zugfahrzeug und Familientransporter genoss der Range Rover schnell einen guten Ruf.

Der Range Rover der Serie 1 blieb zwischen 1970 und 1996 in Produktion. Analog zum Land Rover Series III basierte er auf einem Leiterrahmenchassis mit zwei Starrachsen, jedoch wies er Schrauben- statt Blattfedern an der Hinterachse. Der Range Rover war zugleich das erste Großserienauto mit permanentem Allradantrieb. Frühe Exemplare wie das in Leipzig gezeigte verfügten noch über zwei Türen und einen Vergaser-Motor; ab 1982 gab es den Range Rover dann auch mit den von Kunden sehnlichst erwarteten zwei zusätzlichen Türen, weitere zwei Jahre später schließlich auch mit einer Einspritzanlage von Lucas. 1988 folgte eine Variante mit Dieselmotor; 1989 stieg der Hubraum des Aluminium-Motorblocks im Benziner von zunächst 3,5 auf 3,9 Liter; ehe er 1992 auf 4,2 Liter wuchs.

Die ersten Range Rover gaben sich mit leicht zu reinigenden Vinyl-Sitzbezügen und Kunststoff-Armaturenbrettern noch sehr nutzorientiert. Doch schnell ließ Land Rover Komfortannehmlichkeiten wie Servolenkung, Bodenteppiche, Klimaanlage, Teilledersitze und Holzapplikationen in die Serie einfließen. 1981 erschien das Sondermodell „Vogue“ mit einem vom Londoner Ausstatter Wood & Pickett veredelten Interieur. Insgesamt produzierte Land Rover bis zum 15. Februar 1996 317 615 Einheiten des Range Rover Serie I. Zuletzt lief er zur Vermeidung von Verwechslungen mit dem bereits angelaufenen Nachfolger unter dem Namen „Classic“. (ampnet/jri)

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Range Rover (1979).

Range Rover (1979).

Foto: Auto-Medienportal.Net/Land Rover

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Jaguar E-Type.

Jaguar E-Type.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Jaguar

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