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Kommentar: Benzinpreiskontrolle funktioniert anders

Das Bundeskabinett hat eine Benzinpreiskontrolle beschlossen. „Preiskontrolle“ – ein Wort, von dem man nie gedacht hätte, es können aus einem FDP-gesteuerten Wirtschaftsministerium stammen. Aber im Wahlkampf und im Überlebenskampf einer Partei wird selbst der Preisstopp für einen Tag noch zu einer Versprechung, der man zutraut, die Bürger zu beruhigen, wenn nicht sogar bis zum Kreuz auf dem Stimmzettel hin zu begeistern.

Was will man erreichen? Die Benzinanbieter sollen jeden Tag den aktuellen Preis an der Zapfsäule nur einmal verändern können und an eine Behörden melden. So will man die hektischen Preissprüngen nach oben – aber auch die nach unten – verhindern. Allem Widerstand zum Trotz werden die großen Gesellschaften damit recht wenig Probleme haben. Ihre Betriebe sind vielfach vernetzt. Da fällt es leicht, die Daten an die staatliche Kontrollstelle weiterzugeben. Für die kleineren Anbieter, für die freien Tankstellen, dürfte der Aufwand größer werden. Wollte man nicht denen Vorteile beim Wettbewerb verschaffen? Das wird dann wohl nicht klappen.

Bei der Förderung der Wettbewerbs kommt die Lösung aus einer ganz anderen Ecke, von der privaten Wirtschaft, so wie es sich die FDP immer wünscht. Gestern verkündete Audi in Ingolstadt bei einem ersten Blick auf die Technologie des neuen Volumenmodells Audi A3, das in einigen Wochen auf den Markt kommt, in Zukunft werden die Navigation und eine passende App in Echtzeit die billigsten Tankstellen im Umfeld des Fahrzeugs nennen. Ganz sicher arbeiten auch andere und nicht nur Automobilhersteller an dem Geschäftsmodell, mit Benzinpreis-Anzeigen in Echtzeit Geld zu verdienen. Sowie es einen geldwerten Vorteil gibt, werden einige ihn verkaufen wollen.

Das wird den Wettbewerb fördern. Jeder, dem der Benzinpreis zu nahe geht, kann sich auf diesem Wege passgenau informieren. Dazu braucht es keinen Staat, der mit seiner „Benzinpreiskontrolle“ doch nur die Hoffnung nähren will, man könne den langfristig in jedem Fall steigenden Rohölpreis bändigen. (ampnet/Sm)

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Peter Schwerdtmann

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