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Detroit: Wirbel um die GM-Mitarbeiter im Renaissance-Center

Wirbel um das Renaissance-Center in Detroit. Der Hochhauskomplex mit den vier Türmen mitten in Downtown Detroit – von den Detroitern fast liebevoll „Rencen“ genannt – steht in diesen Tagen im Zentrum der Diskussion. Die Stadtväter und die Politiker des Staates Michigan fürchten, das Zentrum der Autometropole könne noch mehr entvölkert werden, weil General Motors (GM) die Belegschaft im Rencen zurückfahren will.

Bisher arbeiten dort, im Hauptquartier des offenbar gesundenden Autoriesen, rund 4000 Mitarbeiter für GM. Jetzt sollen 1500 davon dort ausziehen und einen Arbeitsplatz in anderen GM-Gebäuden im südöstlichen Michigan zugewiesen bekommen. Für die Stadt sind das schlechte Aussichten; denn die qualifizierten GM-Mitarbeiter aus der Zentrale haben viel zur Erholung der Innenstadt von Detroit beigetragen. Und die hatte die Stadt wirklich nötig; denn keine andere Kommune in Amerika wurde heftiger getroffen von Immobilien-, Finanz- und Autokrise.

Um dem Total-Exodus zu verhindern, hat die „Michigan Economic Growth Authority (MEGA)“ dem Unternehmen die Steuern gestundet. Jetzt geht der Kampf um die Bedingungen für diese Vereinbarung. Das Amt mit der zur Zeit wirklich irreführenden Bezeichnung „Wachstums-Behörde“ geht davon aus, dass GM 4000 eigene Mitarbeiter in Rencen beschäftigt und erwartet, dass das Steuergeschenk 2500 davon in Stadtzentrum hält. GM dagegen weist darauf hin, dass viele von den 4000 bei Subunternehmern, Zulieferern und Beratern beschäftigt sind. Ein Abzug von 1500 direkt beim GM beschäftigten Mitarbeitern könnte als viel weniger Menschen im Rencen halten als die 2500; denn die Subunternehmer, Zulieferer und Berater könnten folgen.

GM betont zwar seine Absicht, das Hauptquartier des Unternehmens im Rencen zu belassen und spricht auch immer noch von 2500, die bleiben sollen. Trotzdem fürchten Stadt und Staat, die Belegschaft könne soweit ausgedünnt werden, dass das Renaissance-Center seine symbolische Kraft als GM-Hauptquartier im Centrum der City verlieren könnte. Sie haben schon genug leer stehende Hochhäuser vor Augen, wenn sie durch Downtown fahren. Deswegen haben sie jetzt festgelegt, dass der Steuerkredit von der Höhe der Steuern abhängig ist, die von GM-Mitarbeitern im Rencen bezahlt werden.

Wie immer. In der „Detroit Free Press“ erfuhren die gebeutelten Bürger einer gebeutelten Stadt heute Morgen, dass jetzt erst einmal 150 zusätzliche Streifen-Polizisten auf die Straßen geschickt werden. (ampnet/Sm)

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Detroit heute: Einst als Zeichen des Neubeginns gebaut, heute GM-Hauptquartier - das Renaissance-Center in Downtown.

Detroit heute: Einst als Zeichen des Neubeginns gebaut, heute GM-Hauptquartier - das Renaissance-Center in Downtown.

Foto: Auto-Medienportal.Net

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