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Mit dem EU-Reifenlabel zu mehr Qualitätsbewusstsein

Vom November 2012 an können Verbraucher in Europa Reifen einfacher vergleichen. Dann tritt in der Europäischen Union die einheitliche Kennzeichnungspflicht für Neureifen in Kraft. Sie gilt für alle Pkw-Reifen sowie Leichttransporter- und Lkw-Reifen, die ab dem 1. Juli 2012 produziert werden. Das standardisierte Label wird über drei zentrale Produkteigenschaften des Reifens informieren: Rollwiderstand, Nasshaftung und Außengeräusch beim Abrollen.

Reifenhersteller wie Goodyear Dunlop sehen sich als Folge der neuen Verordnung in der Pflicht, Reifen-Typen zu klassifizieren und Millionen Reifen mit einem Aufkleber zu versehen. Doch zuvor verlangt die EU-Reifenlabel-Verordnung von den Herstellern, jeden Reifentyp und jede Reifengröße zu testen, klassifizieren und sie selbst zu zertifizieren. Derzeit sind allein bei Goodyear Dunlop mehr als 270 Testfahrer, Testingenieure und Techniker damit beschäftigt, die Daten von Pkw- und Lkw-Reifen entsprechend den EU-Reifentestmethoden zu ermitteln. Dabei sind die drei EU-Kriterien längst Bestandteile der 50 Leistungsparameter, die Goodyear Dunlop während seines umfassenden Testprogramms für jeden neuen Reifen auswertet. Durch das Label werden also keine neuen Kriterien hinzu kommen. Doch das Label erfordert zusätzliche Zertifizierungen und Einstufungen der Reifen.

„Für einen großen Reifenhersteller wie Goodyear Dunlop, der 2010 über 70 Millionen Reifen in Europa, Afrika und im Mittleren Osten verkaufte, hat die Reifenkennzeichnung zur Folge, dass mehr als 10 000 unterschiedliche Reifentypen und Reifengrößen zertifiziert und Millionen Reifen mit dem Label versehen werden müssen“, sagte Jean-Pierre Jeusette, Generaldirektor des Goodyear-Innovation-Center Luxemburg.

Das Reifenlabel bietet Endverbrauchern, Flottenbetreibern und Reifenhändlern objektive und vergleichbare Informationen über die Leistungsfähigkeit eines Reifens in drei Schlüsselbereichen. Der Rollwiderstand eines Reifens beeinflusst den Spritverbrauch eines Fahrzeuges und wirkt sich somit auf dessen Umweltverträglichkeit aus. Die Nasshaftung gibt Information über die Bremsleistung eines Reifens auf nasser Fahrbahn und steht damit für einen entscheidender Sicherheitsfaktor. Das Reifen-Außengeräusch hat ebenfalls Auswirkungen auf die Umwelt. Das Leistungsniveau beim Rollwiderstand und bei der Nasshaftung wird mit Einstufungen von A bis G bewertet, wobei A die Bestnote ist. Das Lärmniveau wird in Dezibel-Werten angegeben und mit Wellenlinien klassifiziert, wobei eine Welle den leisesten und drei Wellen den lautesten Reifen kennzeichnen.

Das 7,5 x 11 cm große Reifenlabel kann also Verbrauchern helfen, beim Kauf kraftstoffeffiziente, sichere und geräuscharme Reifen auszuwählen. Ein Reifen, der in der Kategorie Rollwiderstand des Reifenlabels mit „G“ eingestuft ist, führt zu deutlich höheren Kosten und hat mehr Umweltauswirkungen als ein Reifen der Klasse A.

Durch einen um bis zu 7,5 Prozent reduzierten Benzinverbrauch könnten mit einem Satz Pkw-Reifen der Klasse A über die Lebensdauer der Pneus bis zu 300 Euro eingespart werden. „Tatsächlich wird erwartet, dass die Einführung des EU-Reifenlabels zu einer Verbesserung des Rollwiderstandsniveaus führt mit dem Potenzial, einerseits den jährlichen CO2 Ausstoß um bis zu 20 Millionen Tonnen zu reduzieren und andererseits Treibstoffkosten von rund 10 Millionen Euro jährlich einzusparen“, sagte Emmanuel Robinet, Leiter Reifenbewertung bei Goodyear Dunlop.

Der Unterschied des Bremswegs zwischen einem Reifensatz der Klasse A und der Klasse G kann bei einem typischen Pkw, der auf nasser Fahrbahn mit 80 km/h unterwegs ist, bis zu 18 Metern betragen . Das sind rund vier Fahrzeuglängen.

Ein Reifen, der mit drei schwarzen Wellen gekennzeichnet ist, kann bis zu sechs dB (Dezibel) mehr Geräusch produzieren als einer mit nur einer schwarzen Welle – das bedeutet ein rund vierfach höheres Geräuschniveau für den schlechteren Reifen.

„Das neue EU-Reifenlabel wird sowohl den Verkauf als auch den Kauf von Reifen verändern“, sagte Arthur de Bok, Präsident Goodyear Dunlop für Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA). „Es wird auf die wichtige Rolle aufmerksam machen, die Reifen für die Verkehrssicherheit spielen und auf die Qualität, die Premiummarken liefern und von der die Verbraucher profitieren. Wir werden unsere Geschäftspartner schulen und ihnen erklären, wie das Label sie dabei unterstützen kann, Verbraucher von sicheren und umweltfreundlicheren Reifen zu überzeugen.“ (ampnet/Sm)

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Das Reifenlabel ermöglicht den Qualitätsvergleich beim Reifenkauf.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Goodyear

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