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ZDK will Hersteller gegen „Rabattschleuderei“ mobilisieren

Die Rabattschleuderei bei stark gefragten Neuwagen mit zum Teil langen Lieferzeiten nannte Robert Rademacher als einen der Gründe für die unbefriedigende Renditesituation im Kfz-Gewerbe. Der Präsident des Zentralverbands Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) kritisierte dies heute beim ZDK-Bundestagung. Wilhelm Hülsdonk, Vizepräsident des ZDK und Bundesinnungsmeister warnte davor, dass das profitable Servicegeschäft bei anderen wie dem ADAV Begehrlichkeiten wecke.

Vor allem diverse Internetbörsen würden für diese Art von "Bauernfängerei" genutzt, weil das günstig angepriesene Fahrzeug auf Nachfrage oft nicht mehr verfügbar sei, bemängelte Rademacher. Örtliche Händler würden dann mit solch "irrealen Konkurrenzangeboten" konfrontiert und seien nicht selten gezwungen, darauf einzugehen, um den Kunden nicht zu verlieren oder einen potenziellen neuen Service-Kunden zu gewinnen. "Im Ergebnis wird so auch eigentlich vernünftigen Händlern der durchschnittliche Bruttogewinn in der Kostenstelle Neuwagen vermasselt", sagte Rademacher.

Der ZDK-Präsident fordert die Automobilhersteller auf, gemeinsam mit dem ZDK Regelungen zu schaffen, die Leistungen eines Händlers, wie die Ausstellung des Fahrzeugs, Kundenberatung und Probefahrt, angemessen berücksichtigen. "Jeder Hersteller, der nur etwas auf sich und seine Marke hält, darf es nicht zulassen, dass seine Produkte im Internet verramscht werden", sagte Rademacher. Dadurch würde nicht nur das Image ramponiert, sondern auch die für einen nachhaltigen Absatzerfolg unverzichtbare stationäre Vertriebsorganisation finanziell unterminiert.

Das Servicegeschäft als Hauptertragsquelle des Kfz-Gewerbes weckt inzwischen auch außerhalb der Betriebe starke Begehrlichkeiten. Davor warnte Wilhelm Hülsdonk, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) und Bundesinnungsmeister. So sei die Branche durch die Pläne des ADAC aufgeschreckt worden, eine eigene Werkstattkette zu etablieren. Darüber hinaus habe eine große Prüforganisation verlauten lassen, als Dienstleister für Flottenbetreiber die professionelle Aufbereitung und Beseitigung von Kleinschäden an Leasing-Rückläufern zu übernehmen.

Dies sei eindeutig die Kernaufgabe von Kfz-Meisterbetrieben. Und schließlich werde ein Internet-Portal schon bald die Möglichkeit eröffnen, dass Autofahrer die Inspektionskosten ihres Fahrzeugs abfragen und automatische Angebote verschiedener Werkstätten erhalten, nach Preisen gestaffelt. "Wer Werkstattleistungen verschenkt oder zu Ramschpreisen offeriert, legt die Axt an die wichtigste Ertragssäule des Betriebs", warnte Hülsdonk in seiner Rede auf der Bundestagung. Die überlebenswichtigen Erträge aus dem Servicegeschäft dürften keinesfalls aufs Spiel gesetzt werden.



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Rudolf Rademacher.

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Foto: Auto-Medienportal.Net

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