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Nutzfahrzeuge könnten in Zukunft 20 Prozent weniger verbrauchen

„Die Nutzfahrzeugindustrie sieht das Potenzial, den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen ihrer neuen Lkw bis 2020 um 20 Prozent gegenüber 2005 zu reduzieren. Dies betonte Dr. Kay Lindemann, stellvertretender Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), in seiner Eröffnungsrede auf dem Zukunftskongress „Das effiziente Nutzfahrzeug“ in Ludwigsburg, der vom ETM-Fachmagazin „Lastauto Omnibus“ veranstaltet wurde.

„Künftige Nutzfahrzeuggenerationen werden mehr denn je ökologisch vertretbare und ökonomisch effiziente Transporte ermöglichen“, sagte Lindemann. Das sei angesichts des wachsenden Verkehrsaufkommens notwendig, denn die Bundesregierung erwartet bis 2025 eine Steigerung des Güterverkehrs um 70 Prozent gegenüber 2004. Auch in Zukunft werde der Lkw den Großteil der Gütertransporte leisten.

Die Umweltbilanz des Lkw habe sich in den vergangenen Jahren weiter deutlich verbessert, sagte Lindemannr weiter. Das effiziente Nutzfahrzeug trage dazu bei, dass das Image des Straßengüterverkehrs und damit der gesamten Logistikbranche stetig steige: „Moderne Nutzfahrzeuge erfüllen strengste Standards beim Umwelt- und Klimaschutz. Bei klassischen Schadstoffen fahren Lkw heute nahezu schadstofffrei“, so der stellvertretende VDA-Geschäftsführer. Mit der Einführung von Euro VI werde eine Reduktion von bis zu 97 Prozent gegenüber 1990 erzielt. Zudem sei auch der Kraftstoffverbrauch erheblich gesunken. Ein Fernverkehrs-Lkw wiege mit 40 Tonnen etwa so viel wie 30 Mittelklasse-Pkw, der Verbrauch entspreche mit rund 30 Litern jedoch nur dem von etwa fünf Autos. Pro Tonne sei das weniger als ein Liter Diesel für 100 Kilometer, rechnete er vor.

Um den Verbrauch weiter zu reduzieren, kämen in naher Zukunft verstärkt Hybridantriebe zum Einsatz, insbesondere im Verteilerverkehr. Für den innerstädtischen Lieferverkehr mit kurzen Strecken seien auch batterieelektrische Fahrzeuge demnächst zu erwarten. Allerdings werde im Fernverkehr der ständig verbesserte Diesel-Antrieb weiterhin die zentrale Rolle spielen. Verbesserungspotenzial liege vor allem im Luftwiderstand. „Der cw-Wert eines gängigen Sattelzugs ähnelt derzeit noch eher dem einer fahrenden Schrankwand. Aerodynamisch optimierte Sattelzüge hingegen könnten den weit niedrigeren cw-Wert eines Pkw erreichen. Damit wäre eine Kraftstoffersparnis von bis zu 20 Prozent verbunden – ohne ausufernde Kosten und komplexe Gesetzgebung“, so Lindemann. Die Zugfahrzeug- sowie die Anhänger- und Aufbautenhersteller würden dazu noch enger zusammenarbeiten. Voraussetzung für die Akzeptanz aerodynamisch optimierter Lkw sei jedoch, dass dadurch weder Volumen noch Nutzlast verloren gehen. Je höher die Ladekapazität sei, desto niedriger sei der Verbrauch je Transporteinheit. (ampnet/jri)

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