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Presse-Präsentation Mercedes-Benz B-Klasse: Klassenziel erreicht

Kennen Sie die B-Klasse von Mercedes-Benz? Vergessen Sie das alte Modell! Die neue B-Klasse hat nichts mehr gemein mit ihrem Vorgänger, der etwas aufgeblasenen A-Klasse mit dem leicht rustikalen Innenraum. Die B-Klasse hat einen eigenen, deutlich jüngeren Charakter verpasst bekommen. Entwicklungs- und Forschungschef Prof. Thomas Weber bei der Vorstellung der neuen B-Klasse in Wien: „Wir greifen in diesem Segment an“, sagt er, nennt den Neuen –ganz dem Trend folgend – einen Sports Tourer und sieht ihn bei den Kompakten als Messlatte in Sachen Funktionalität, Effizienz und Sicherheit.

Um bei der Sicherheit erst gar keinen Zweifel am Anspruch aufkommen zu lassen, gibt Mercedes-Benz der B-Klasse eine Sicherheitstechnologie mit auf dem Weg, deren Bedeutung sich mit der Einführung des ESP bei der A-Klasse vergleichen lässt. ESP hat sich als Schleuderverhinderer inzwischen weltweit durchgesetzt. Jetzt geht Mercedes-Benz die Auffahrunfälle an. Die Stuttgarter Unfallforschung ist sicher, ein Fünftel aller Auffahrunfälle verhindern und bei einem weiteren Viertel die Schwere des Schadens vermindern zu können.

Das ESP trug noch den deutschen Namen Elektronisches Stabilitäts-Programm, der Name des neuen Systems passt zur Globalisierung. Es heißt Collision Prevention Assist (CPA). Ein Radargerät erfasst beim CPA den Verkehr vor dem Auto. Droht ein Aufprall, wird der Fahrer optisch und akustisch gewarnt. Sowie er das Bremspedal berührt und damit seinen Willen zum Bremsen dokumentiert, beginnt der Bremsassistent eine Vollbremsung. Alle B-Klassen werden mit CPA ausgerüstet. Das sei kein System für die Verhinderung von Bagatellschäden, sagte Weber mit Blick auf den Wettbewerb aus dem Norden. Es wirke zwischen 30 km/h und 250 km/h.

Wer 860 Euro für den Abstandregelautomaten Distronic Plus investiert, wird in einem solchen Fall automatisch so gebremst, dass der Aufprall vermieden wird, ohne den nachfolgenden Verkehr mit einer im Zweifel zu starken Vollbremsung zu überraschen. Das ist dann der komplette Sicherheits-Bremskomfort aus der S-Klasse.

Die B-Klasse lässt sich bei den Sicherheitssystemen auf S-Klassen-Höhe bringen – mit dem Adaptiven Fernlicht Assistenten (1400 Euro), dem Totwinkel- und Spurhalteassistenten (750 Euro), dem aktiven Park-Assistenten (675 Euro) sowie erstmals auch mit dem Pre Safe-System (390 Euro). Wer dann auch noch die kompletten Dienstleistungen, modernen Infotainment plus Internetanschluss einschließlich der Google-Funktionen wie Streetview und Panoramio sowie Facebook und so manche App nutzen will, der kann für das Comand Online-System 2620 Euro ausgeben. Er kann also, er muss aber nicht mehr Geld für die neue B-Klasse in die Hand nehmen als für die alte. Der Basispreis beträgt unverändert 26 011,50 Euro für den B 180 Blue Eficiency.

Wie der Name schon sagt, kann sich der Verbrauch sehen lassen. Die vier neuen Motoren (zwei komplett neue Benziner und zwei überarbeitete Diesel) brauchen bis zu 21 Prozent weniger. Der Normverbrauch der Diesel B 180 CDI und B 200 CDI liegt bei im Durchschnitt (nach EU-Norm) bei 4,4 Liter auf 100 km, entsprechend einer Kohlendioxidemission von 114 bzw. 115 Gramm pro Kilometer. Die Vorgänger brauchten noch 5,2 Liter. Bei den Benzinern B 180 und B 200 liegen die Werte bei 5,9 Liter/100 km oder 137 bzw. 138 g CO2/km, und das bei größerer Leistung.

Nicht nur die Motorentwickler können sich diese Verbesserungen im Verbrauch zurechnen. Viele Fakultäten sind daran beteiligt, auch die Aerodynamiker, die für die B-Klasse eine rekordverdächtig gute Form entwickelt haben. Der Luftwiderstandsbeiwert liegt bei 0,26 und soll mit einem später lieferbaren Eco-Technologie-Paket sogar auf 0,24 sinken. „Die neuen Kompakten von Mercedes-Benz haben die Zukunft bereits eingebaut“, erklärte Weber und meinte damit den Rest der ehemaligen Sandwich-Bauweise, die unter dem Fahrgastraum einen „Keller“ für Batterie oder Brennstoffzelle lässt.

Hat man die neue B-Klasse vor Augen, gewinnt man allerdings den Eindruck, man haben in Stuttgart zunächst mit dem Alten radikal abschließen wollen. Denn die Karosserie hat nichts mehr von der schmalen, hohen Figur mit der Van-Schnauze, die in den 90-ger Jahren als revolutionär empfunden wurde, jetzt aber altbacken wirkt. Die B-Klasse fügt sich in das aktuelle Marken-Erscheinungsbild ein und gibt sich weniger als Kompaktvan, sondern eher als Crossover zwischen C- und R-Klasse im handlichen Format von 4,36 Metern Länge, 1,79 Meter Breite und 1,56 Meter Höhe. Mit der geringeren Höhe, der größeren Breite, den 16-Zoll-Rädern steht die B-Klasse satt auf der Straße: eine höhere, sportlich wirkende Limousine, die aggressiv, sondern verbindlich, harmonisch und sportiv daherkommt.

Fast neun Zentimeter ist der Neue flacher als der Alte. Das lässt um bisherige Vorteile fürchten: den bequemen Einstieg und die hohe Sitzposition. Jetzt steigt man tiefer ein. Dafür lässt einem das Dach sogar mit dem Höhen zehrenden Panorama-Schiebedach (1145 Euro) so viel Luft nach oben, dass man den Sitz deutlich hochfahren und so Einstieg, Sitzposition und Rundumsicht anpassen kann. Die Sitze sind bequem, geben guten Seitenhalt, fallen allerdings ein bisschen zu kurz aus. Trotzdem: Klassenziel locker erreicht.

Auch die Hinterbänkler finden viel Raum vor, zumal dann, wenn ihr Fahrzeug mit einer verschiebbaren Rücksitzbank ausgestattet ist. Die nach vorn zu schieben, verringert zwar den guten Freiraum für die Passagiere, vergrößert aber den Kofferraum von 488 auf 666 Liter. Der Kofferraum lässt sich mit ein paar Handgriffen in einen Laderaum verwandeln; die Zuladung liegt mit 555 Kilogramm auf einem guten Niveau.

Das Armaturenbrett zeigt jetzt unmissverständlich, das man in einem Mercedes sitzt: klassisch schone, chromumrandete Instrumente, fünf ebenfalls mit Chrom umrandete Ausströmer nach Art des SLS, ein großes Zierteil, feine Materialien und – beim Command System – ein großer Bildschirm in der Optik eines iPads, freistehen und flach in der Mitte der Armaturentafel. Der komplette Innenraum verbreitet jetzt ebenso das Mercedes-Flair wie das Äußere die Marken-DNS.

Die elektrische Lenkung lässt keine Wünsche offen. Sie arbeitet leichtgängig und präzis und bietet dennoch guten Geradeauslauf und einen für Frontantrieb kleinen Wendekreis von elf Metern. Die Sechs-Gang-Handschaltung lässt sich mühelos und exakt durch die Gassen schieben. Besser gefiel uns aber doch das neue Doppelkupplungsgetriebe 7G-DCT (1820 Euro). Die für einen Fronttriebler aufwändige Vierlenker-Hinterachse reduziert auch kurze Schläge auf ein Geräusch. Der Schlag selbst dringt nicht zu den Passagieren. Die Fahrgeräusche sind so niedrig, dass selbst das leise Knurren der Dieselmotoren beim Beschleunigen auf einmal störend wirkt.

Wie sagte Weber jetzt in Wien? Der Neue enthalte so viele Neuheiten, „wie wir es noch gar nie bei Mercedes gemacht haben“. Ab Sonnabend, 19. November 2011, wird man sich in Deutschland beim Händler davon überzeugen können, dass die neue B-Klasse mit der alten nichts mehr zu tun hat. Jetzt darf man gespannt sein, wie die Stuttgarter die B-Klasse von deren altem Vorbild – der A-Klasse – absetzen. Einen Eindruck davon hatte man ja bei der Studie gewinnen können, die Mercedes-Benz im April in Shanghai zeigte: auffälliger, jünger sportlicher. Die neue B-Klasse zeigt sich eher reifer, dezenter aber auch dynamisch, als Spots back eben für die junge Familie und Junggebliebene. (ampnet/Sm)

Daten Mercedes-Benz B 200 Blue Efficiency
Länge x Breite x Höhe (m): 4,36 x 1,79 x 1,56
Motor: Vierzylinder-Diesel, 1796 ccm, Common-Rail-Direkteinspritzung, Turbo
Leistung: 100 kW / 136 PS zwischen 3600 und 4400 U/min
Max. Drehmoment: 300 Nm zwischen 1600 und 3000 U/min
Verbrauch (nach EU-Norm): 4,4 bis 4,6 l/100 km
CO2-Emissionen: 115 bis 121 g/km, Euro6
Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 9,5 Sek.
Leergewicht / Zuladung: 1475 kg / 555 kg
Luftwiderstandsbeiwert: 0,26
Räder / Reifen: 6,5 J 16 / 205/55 R 16 H
Wendekreis: 11 m
Kofferraum: 488 Liter, erweiterbar
Basispreis: 29 809,50 Euro

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