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Fahrbericht Peugeot Ion: Denken in Balken

Elektroautos haben es immer noch schwer: Neben dem Preis spielt da die Reichweite die größte Rolle, wobei es weniger die reine Kilometerzahl an sich ist, sondern die Sorge des Nachladens, denn entsprechende „Tankstellen“ sind selten. Da will die Fahrt, sofern sie etwas länger dauern soll, gut geplant sein. Die Hersteller argumentieren hingegen, dass ein Großteil der Menschen pro Tag nicht mehr als 50 Kilometer mit dem Auto zurücklegt. Da verspricht der Peugeot Ion mit seinen 150 Kilometern relativ lange sorgenlose emissionsfreie Mobilität. Dennoch bleibt die Ladestandanzeige das wichtigste Instrument im Cockpit.

Dem Ion sieht man auf den ersten Blick sein Antriebskonzept nicht an. Er ist 3,48 Meter lang und hat vier Türen. Lediglich die Breite von nur 1,47 Metern lässt ihn äußerlich ein wenig aus dem Rahmen des A-Segments fallen, ansonsten ist das Elektrovehikel eine eher unauffällige Erscheinung. Das One-Cab-Design wirkt modern. Auch innen sieht der Ion fast aus wie jeder andere normale Kleinstwagen. Klavierlack in der Mittelkonsole lockert die ansonsten eher nüchterne, aber eben auch klassentypische Plastiklandschaft etwas auf. Vier Sitze, ein Wählhebel für das Getriebe, ein normales Rundinstrument hinter dem Lenkrad und sogar Radio mit Bluetooth und Klimaanlage sind mit an Bord. Standard sind auch die Einschaltautomatik für das Abblendlicht und das Connect-SOS-Notrufsystem der Marke.

Zwei Mitfahrer finden hinten akzeptable Knie- und ausreichend Kopffreiheit in dem Elektro-Peugeot vor. Die Zuladung ist mit 255 Kilogramm jedoch beschränkt. Für die Insassensicherheit sorgen unter anderem sechs Airbags, ESP und Isofixkindersitzhalterungen. Die neigungsvertsellbaren Rückenlehnen hinten lassen sich geteilt zu einer ebenen Ladefläche umklappen. So lassen sich die 166 Liter Kofferraumvolumen problemlos auf 860 Liter erweitern.

Noch sieht Peugeot Kommunen, Gewerbetreibende oder Flottenkunden als Hauptzielgruppe, denn privat stehen Elektroautos derzeit mit Sicherheit nicht vor dem Durchbruch. So kann der Ion auch nicht einfach gekauft werden. Peugeot verleast in ausschließlich. Ohne Anzahlung werden bei vier Jahren Laufzeit und 10 000 Kilometern Fahrleistung im Jahr 491 Euro netto monatlich für den Stromer fällig.

Wer in der Stadt im Verkehr mitschwimmt, bewegt sich in der Regel im Eco-Modus des großen Rundinstruments, das den Drehzahlmesser ersetzt. Nur beim Beschleunigen schlägt der Zeiger in den „Power“-Bereich aus Im Innenstadtbereich haben wir zweimal den Eindruck, dass uns ein Fußgänger bzw. ein Junge auf einem Fahrrad nicht gehört hat. Das Problem der „lautlosen“ Autos ist bekannt. Vermutlich wird der Gesetzgeber eines Tages ein künstlich erzeugtes Fahrzeuggeräusch vorschreiben, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen.

Nach zehn Kilometern ist der erste von 16 Balken der Anzeige für die Batteriekapazität verschwunden. Nach weiteren zehn Kilometern ist ein zweiter weg. Das korrespondiert perfekt mit der versprochenen Reichweite, ohne dass wir übertrieben zurückhaltend unterwegs sind. Problemlos überholen wir auf der Landstraße mit einem Zwischenspurt von 80 auf 110 km/h einen Opel Vectra. Die 180 Newtonmeter Drehmoment sieht man dem Kleinen einfach nicht an. Nach 50 Kilometern haben dann wir unser erstes Ziel erreicht und blicken - unter Verzicht auf Radio und Klimaanlage – auf noch zehn Balken. Das reicht für die 24 Kilometer Rückfahrt am Abend vom Büro nach Hause also allemal.

Zurück geht es über die Autobahn. Nach dem Überholmanöver vom Vormittag beschleunigen wir ganz beruhigt von der Autobahnauffahrt auf die rechte Fahrspur und leicht bis 125 km/h. bemerkbar macht sich nun lediglich eine leichte Seitenwindempfindlichkeit. Sieben Autobahnkilometer mit eingeschalteter Klimaanlage kosten nun fast zwei Balken.

Mit fünf Balken kommt der Ion schließlich am Ziel an. Problemlos würde er damit am nächsten Morgen wieder zurück ins Büro fahren, sind wir sicher. Dennoch wird die Nacht natürlich zum Aufladen der Batterie genutzt. Das entsprechende Kabel liegt in einer einfachen Tasche im Kofferraum. Hängt der Peugeot am Netzt leuchtet im Armaturenbrett ein Kontrolllicht auf. Nach zwei Stunden ist der Stromversorger fast wieder zur Hälfte geladen. Die Nacht reicht für die von Peugeot versprochenen maximal sechs Stunden Ladezeit völlig aus. Am nächsten Morgen steht dann mit voller Batterie und vor dem Weg zur Arbeit noch eine Fahrt ins Rathaus an. Die zwölf Kilometer kosten – Sie ahnen es schon – einen Balken.

Fazit: Der Peugeot Ion erfüllt gewisse Erwartungen an den automobilen Alltag voll und ganz. Bestimmte Nutzungsparameter vorausgesetzt, ist er ein vollwertiges Auto. Fast. Denn eines fehlt ihm: Er weckt kaum Emotionen. Dennoch erfüllte uns jede Vorbeifahrt an einer Tankstelle angesichts der Kraftstoffpreise mit viel Genugtuung. Und auch der Sohn gewinnt der geräuschlosen Fortbewegung eine positive Seite ab. „Ich finde es gut. Dann hat man mal Ruhe im Auto, um sich zu unterhalten“, stellt der Siebenjährige pragmatisch fest. (ampnet/jri)

Daten: Peugeot Ion

Länge x Breite x Höhe (m): 3,48 x 1,48 x 1,61
Motor: Permanent-Synchronmotor
Spitzenleistung: 49 kW / 67 PS bei 2500 -8000 U/min
Dauerleistung: 35 kW / 48 PS bei 5150 U/min
Max. Drehmoment: 180 Nm bei 1 - 2500 U/min
CO2-Emissionen: 0
Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h
Beschleunigung 0 - 100 km/h: 15,9 Sek
Max. Reichweite: 150 km
Leergewicht/Zuladung: 1195 kg / 255 kg
Kofferraum: 166 – 860 Liter
Reifen: 145/65 R 15 (vorne), 175/55 R15 (hinten)
Basispreis: nur im Leasing erhältlich

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