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Kindersitz-Test: Nur fünf von neun Produkten sind zu empfehlen

Zu teilweise alarmierenden Resultaten kommt der aktuelle Kindersitz-Crashtest, den TÜV Süd im Auftrag der Fachzeitschrift „Auto, Motor und Sport“ durchgeführt hat: Nur fünf von neun getesteten Sitzen erhalten das Prädikat „empfehlenswert“, bei einem Sitz kam es zu einem Versagen des Rückhaltesystems. Dabei entsprachen alle getesteten Sitze den in der ECE R44 definierten gesetzlichen Anforderungen.

TÜV Süd weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die gesetzliche Zulassungsnorm die Einhaltung bestimmter Mindestanforderungen bestätigt. Wer seine Kinder im Auto besser schützen möchte, der sollte sich unbedingt über die Ergebnisse aktueller und unabhängiger Verbraucherschutz-Tests informieren, da diese in der Regel unter härteren Bedingungen testen als in den Normen gefordert – so wie jetzt auch im aktuellen Test von „Auto, Motor und Sport“.

Im dramatischten Fall des Tests, der in der heute erschienen aktuellen AMS-Ausgabe veröffentlicht wurde, hielt bei einer Sitzschale die Verriegelung der Isofix-Befestigung nicht stand, worauf die Schale zum tödlichen Flugobjekt wurde. Nicht minder bedenklich die Erfahrungen der Tester mit einer Sitzerhöhung aus einem Baumarkt, die beim Crash mit 51 km/h und einer Verzögerung von 31 g aufgrund der nicht vorhandenen Befestigungsmöglichkeit unter der Testpuppe durchgerutscht war.

„Angesichts der Test-Ergebnisse drängt sich der Verdacht auf, dass einige Hersteller ihre Systeme exakt auf die Anforderungen der ECE R44 entwickeln. Der Test zeigt aber, dass noch mehr für die Sicherheit der Kinder getan werden kann“, sagt TÜV-Süd-Exper Dr. Lothar Wech

Vor diesem Hintergrund führt TÜV Süd zusammen mit der Fachzeitschrift aus Stuttgart seit 19 Jahren Kindersitz-Crashtests nach demselben Testaufbau durch. Die Kriterien liegen über den Anforderungen der ECE R44/04. So werden die Rückhaltesysteme auf der Fondbank einer verstärkten Karosserie montiert, die auf 51 km/h beschleunigt und mit mindestens 31 g verzögert. Gesetzlich gefordert sind hier Verzögerungen in einem Korridor von 20 bis 28 g.

Trotz der im Test aufgedeckten Mängel warnt TÜV Süd davor, als Konsequenz aus den aktuellen Ergebnissen auf Rückhalteeinrichtungen für Kinder im Auto zu verzichten: „Es ist auf jeden Fall besser, ein Kind in einem zugelassenen Rückhaltesystem mitzunehmen als ungesichert oder mit dem Erwachsenengurt gesichert“, meint Weich. (ampnet/jri)

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Foto: Auto-Medienportal.Net/TÜV Süd

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