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Glosse IAA 2011: Blasen auf der Redakteurs-Seele

Die Internationale Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt war schon immer ein riesiges Ringen um die Aufmerksamkeit gerade der Medien. Aber so vor der offiziellen Eröffnung kann man heute schon über die IAA 2011 sagen, für die Medien war dies die IAA der IAAs. So manche Redaktion kam an den Rand der Belastbarkeit, manche sogar einen Schritt darüber hinaus. Alle pflegen jetzt ihre Wunden und schwören, in zwei Jahren alles (noch) besser zu handhaben.

Ein paar Blasen auf der Redakteurs-Seele und an den Hacken hätte man sich gut ersparen können, wenn bei einigen Presseabteilungen das Ringen um die Aufmerksamkeit mehr vom Gedanken der Dienstleistung geprägt wäre. Es ist nicht die Zahl der Meldungen, die die Bedeutung eines Unternehmens und seiner Produkte ausmacht. In Zeiten der Flut gilt sogar: Weniger ist mehr. Deswegen treibt es jeden Redakteur auf die Radaktionspalme, wenn dann auch noch einer der Meinung ist, er können Spannung und Vorfreude erzeugen, wenn er das neue Auto in viele Einzelfotos zerlegt und deren Versand über Wochen streckt. Man stelle sich den Ärger bei der Zielgruppe Journalisten vor, wenn die merkt, dass der Neue fast so aussieht wie der Alte.

Beliebt sind auch die Pressemappen im PDF-Format mit Umbruch und Fotos. Dagegen ist eigentlich nichts einzuwenden. Manche drucken alles gern aus. Doch der Medienmensch am Bildschirm verzweifelt. Was allerdings die im Messetrubel extrem knappe Zeit des Redakteurs mehr verschwendet als diese für die schnelle Arbeit untauglichen Pressemappen, muss man sich erst einmal ganz genau mit manchem Presse-Internetauftritte befassen. Nicht jeder Klick auf den Button „Messe“ führt da zu Pressematerial über die neuen Produkte auf der größten Automobilmesse der Welt, dafür allerdings oft in die Irre. Man kann viel Zeit damit verbringen, das wirksamste Versteck der Neuheiten in Text und Bild auf den Presseseiten zu bewerten.

Und dann sind da noch die Daheimgebliebenen, die Kollegen, die ihre Themen während der IAA leider nicht zurückhalten können, obwohl die keine Chance haben, die Botschaften von der IAA zu übertönen.

Doch zum Glück gibt es die Profis noch, die wissen, dass man Journalisten besser nicht zu blenden versucht und sich statt dessen mit Dienstleistung profilieren. Zu Anlässen wie der IAA braucht niemand PR-Geklingel auf Schreibtisch oder Bildschirm, sondern Fakten, Fakten, Fakten und ein paar Superlative weniger und ein paar gut zusammenfassende Produktmeldungen mehr. (ampnet/Sm)

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Peter Schwerdtmann

Peter Schwerdtmann

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