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Freiwillige Fortbildung für Fahranfänger zeigt kaum Wirkung

Freiwillige Fortbildungsseminare für Fahranfänger (FSF) verbessern kaum die Einstellung von jungen Fahranfängern. Dieses Ergebnis fand die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) in einer Studie heraus, auf die der Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) hinweist. Untersucht und verglichen wurde, ob die teilnehmenden jungen Fahranfänger Verkehrsanforderungen und Risiken richtig erkennen können, wie ihre Einstellung zum Befolgen von Verkehrsregeln ist und ob sie die eigenen Fahrfähigkeiten richtig einschätzen.

Der Modellversuch FSF startete im Jahr 2003 in 13 Bundesländern und wurde bis zum vergangenen Jahr wissenschaftlich begleitet. Die Kurse setzen sich aus Gruppensitzungen, einer Übungs- und Beobachtungsfahrt im Straßenverkehr und einem Fahrsicherheitstraining zusammen. Die Teilnahme ist frühestens sechs Monate nach dem Führerscheinerwerb möglich und kann die Probezeit um maximal ein Jahr verkürzen helfen.

Der Auto- und Reiseclub Deutschland spricht sich dafür aus, neue kreative Wege für eine Weiterbetreuung von jungen Fahranfängern nach dem Führerscheinerwerb zu erproben. Dabei helfe auch ein Blick über die Grenzen in andere Länder, wo Mehrphasenmodelle vor und nach der Fahrprüfung positive Ergebnisse zeigen. Das deutsche Modell von freiwilligen Fortbildungskursen sei hingegen gescheitert, wie die BASt-Untersuchung zeige. Sein Grundfehler sei, so bemängelt der ARCD, dass freiwillig nur solche Fahranfänger zu den Kursen kommen, die selbst erkennen, dass sie beim Fahrverhalten noch Verbesserungsbedarf haben. Die wirklichen Problemfälle seien aber mit freiwilligen Nachschulungsmaßnahmen nicht erreichbar.

Der Club teilt die Auffassung von Experten, dass nur eine obligatorische Betreuung aller Fahranfänger helfen könne, einer gefährlichen Selbstüberschätzung der eigenen Fahrfähigkeiten bei jungen Fahrern entgegenzuwirken. Allerdings dürften verpflichtende Zusatzkurse nicht zu einer unzumutbaren Kostenbelastung führen. (ampnet/jri)

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