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Kommentar IAA 2011: Innovationsinflation

Na gut – Messen sind dazu da, der interessierten Öffentlichkeit Neues zu zeigen. Bei der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA), die am Donnerstag, 15. September 2011, ihre vielen Tore für das Publikum öffnet, geht es sogar um mehr als nur um neue Produkte. Dieses ist die dritte IAA, bei der es um die Zukunft einer Industrie geht, von der gerade die Deutschen in der Vergangenheit gut gelebt haben und in Zukunft leben wollen. Das rechtfertigt große Ideen und große Worte.

Auf einmal wird nicht mehr nur von neuen Autos und gewagten Studien gesprochen. Konzepte für die Mobilität von Morgen und neue Antriebe rücken ebenso in den Mittelpunkt wie die Versuche, fossile Energien zu ersetzen und das Klima zu retten. Die Einen sehen die Ideen und Konzepte als Zeichen, dass die Industrie ihrer Verantwortung gerecht wird, die Anderen wittern dahinter den Versuch, der Hersteller, ihren Markt abzusichern, und das am liebsten mit den Produkten von gestern – leicht verbessert.

Den Öffentlichkeitsarbeitern der Unternehmen und Verbände fällt in diesen Tagen die Aufgabe zu, Glaubwürdigkeit zu schaffen für die Variante 1, für das ernsthafte und erfolgreiche Bemühen der Industrie, auch die Aufgaben zu meistern, die eine Mobilität für alle in Zukunft sicherstellt. Wir an den Redaktionsschreibtischen sind in den vergangenen Wochen mit entsprechenden Botschaften geradezu bombardiert worden. Nun ist es an uns, während der Messetage, die echten Konzepte und die erfolgversprechenden Ansätze zu finden und vom Wortgeklingel zu unterscheiden.

Dabei kann ein Wort bei dieser IAA als Warnsignal verstanden werden: Innovation. Selbst die kleinste technische Neuerung gerät in diesen Tagen zur innovativen Glanzleistung. Jetzt sind Beobachter gefragt, die sich von der inflationären Verwendung des Begriffs Innovation nicht ins Bockshorn jagen lassen. Sonst geraten sie in die Gefahr, den Blick auf die tatsächlichen Innovationen zu verlieren, auf die Neuerungen, die das Zeug zu einer Umwälzung haben. Die IAA 2011 wird ausreichend Raum für die kreative Suche nach dem jeweils passenden Begriff schaffen. Wir brauchen Innovationen, und wir sollten sie nicht übersehen, nur weil der Begriff heute über allem schwebt. (ampnet/Sm)

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Peter Schwerdtmann

Peter Schwerdtmann

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