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Vor 25 Jahren: Mercedes-Benz stellte die erste E-Klasse vor

Im spanischen Sevilla stellte Mercedes-Benz Ende November 1984 die Baureihe W 124 vor, die ab 1993 als erste die Bezeichnung E-Klasse erhält und bis 1997 gebaut wurde. Sie hat nach 25 Jahren nun den Status des Youngtimers erreicht und war 1985 das erste Fahrzeug von Mercedes-Benz mit dem automatischen Allradantrieb 4Matic und erschien 1990 in Form des 500 E als erster Typ der mittleren Baureihe mit V8-Motor. Zum Markstart gab es den 124er als 200 D, 250 D, 300 D, 200, 230 E, 260 E und 300 E. Außerdem wird der 200 E für den Export nach Italien gebaut. In Design und Technik übernahm die Baureihe Elemente des seit 1982 gebauten Typ 190 (W 201), dem Vorläufer der C-Klasse.

Das von Bruno Sacco, Joseph Gallitzendörfer und Peter Pfeiffer entwickelte Design der Limousine hat sachlich-funktionale Hintergründe: Zum Beispiel wirkt sich das charakteristische Heck besonders günstig auf den Luftwiderstand aus. So sank der cW-Wert gegenüber der Vorgängerbaureihe 0,44 auf – je nach Motorisierung – 0,32 bis 0,29.

Von Grund auf neu konstruiert wurden die Sechszylinder-Einspritzmotoren in den Typen 260 E (125 kW / 170 PS) und 300 E (140 kW / 190 PS). Zu einer als Baukastenreihe konstruierten neuen Dieselmotoren-Generation gehörten drei Selbstzünder in den Typen 200 D (53 kW / 72 PS), 250 D (66 kW / 90 PS) und 300 D (80 kW / 109 PS).

Eine Premiere hat im W 124 der hubgesteuerte Panorama-Scheibenwischer, der 86 Prozent der Windschutzscheibe sauber wischt – das war zur Vorstellung des W 124 das weltweit größte Wischerfeld eines Pkw.

Auf der IAA im September 1985 wurde als zweite Karosserievariante das T-Modell (Baureihe S 124) präsentiert. Zusätzlich stand für den Kombi der 105 kW / 140 PS starke 3,0-Sechszylinder-Turbodiesel zur Verfügung. Im Jahr 1987 erweiterte Mercedes-Benz das Typenprogramm der Baureihe 124 nochmals. Zunächst debütierten im März auf dem Genfer Automobil-Salon zwei Coupé-Typen, die als dritte Karosserievariante mit einem 8,5 Zentimeter kürzeren Radstand erschienen. Im September 1991 zeigte Mercedes-Benz als weitere Variante das 300 CE-24 Cabriolet, dessen Produktion 1992 begann. Zur Versteifung der Karosserie mussten rund 1000 Teile neu konstruiert werden. Eigens für das Cabrio wurde ein hinter den Fondsitzen angeordneter Linearbügel entwickelt, der bei einem drohenden Überschlag innerhalb von 0,3 Sekunden nahezu senkrecht nach oben fährt. Das voll versenkbare Verdeck verfügt über eine heizbare Heckscheibe aus Sicherheitsglas.

Von 1989 an gab es außerdem eine Limousine mit langem Radstand. Der Sechstürer wuchs gegenüber der Serienlimousine in Gesamtlänge und Radstand um 80 Zentimeter. Im Gegensatz zu ihren Vorgängermodellen präsentieren sich die Typen 250 D lang und 260 E lang mit sechs Türen und einer vollwertigen mittleren Sitzbank, die hinsichtlich Sitztiefe und Lehnenhöhe der Fondsitzreihe nahezu gleichkommt. Die Serienproduktion der Langlimousinen begann im Mai 1990.


Wie in der Mittelklasse-Baureihe von Mercedes-Benz seit Jahrzehnten üblich, waren auch von der Typenreihe 124 Fahrgestelle mit Teilkarosserie lieferbar, die von Aufbauherstellern im In- und Ausland zu Krankenwagen, Bestattungswagen oder anderen Sonderausführungen ausgebaut wurden. Neu war, dass diese Fahrgestelle nun auf den T-Modellen basierten und zusammen mit diesen im Werk Bremen gefertigt werden. Neben der Variante mit normalem Radstand gab es zusätzlich wieder eine verlängerte Ausführung.

Die Baureihe 124 setzte immer wieder technische Meilensteine. Zu den wichtigsten gehörten der automatisch schaltende Vierradantrieb 4Matic einschließlich Antriebs-Schlupf-Regelung im Jahr 1985. Ebenfalls 1985 bot die Marke für alle benzingetriebenen Modelle der Baureihe 124, ausgenommen den vergaserbestückten Typ 200, auf Wunsch eine geregelte Abgasreinigungsanlage mit Dreiwege-Katalysator an. Von September 1986 an gehörte der Katalysator dann zur Serienausstattung, auch das Vergasermodell der Baureihe 124 war nun mit Abgasreinigungsanlage erhältlich.

Alle Typen der Baureihe erhalten im September 1988 außerdem eine erweiterte Serienausstattung, zu der das Anti-Blockier-System ABS und ein beheizter rechter Außenspiegel gehören. Die Motoren wurden zudem ständig weiter entwickelt und im Abgasverhalten weiter verbessert.

Auf dem Pariser Salon im Oktober 1990 wurde als Topmodell der 500 E mit V8-Motor vorgestellt, dessen Serienfertigung im Februar 1991 begann. Er leistet 240 kW / 326 PS. Mit dem serienmäßigen Viergang-Automatikgetriebe erreicht die Limousine aus dem Stand in 5,9 Sekunden 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h automatisch abgeregelt. Die serienmäßige Ausstattung mit der Antriebs-Schlupf-Regelung ASR verhindert das Durchdrehen der Antriebsräder auch bei Vollgas.

Im Juni 1992 lief das zweimillionste Fahrzeug der Baureihe vom Band. Zum serienmäßigen Lieferumfang gehören von Oktober 1992 an auch Airbag, Zentralverriegelung sowie elektrisch verstellbare Außenspiegel links und rechts. Außerdem werden die Vierzylindertypen ohne Aufpreis mit Fünfgang-Getriebe ausgerüstet.

Mit dem Verkaufsbeginn der nochmals überarbeiteten Modelle im Juni 1993 trat für die Baureihe eine neue Nomenklatur in Kraft. Analog zur S-Klasse und zur neuen
C-Klasse heißt der W 124 von nun an E-Klasse. Auffälligstes Kennzeichen der modifizierten Fahrzeuge ist neben dem Namen die nach dem Vorbild der S-Klasse umgestaltete Kühlermaske. Dieser so genannte Plakettenkühler zeigt einen im Vergleich zur bisherigen Ausführung wesentlich schmaleren Chromrahmen, und der Mercedes-Stern sitzt wie bei den S-Klasse Limousinen auf der Haube. Änderungen gab es außerdem an der Form des Kofferraumdeckels, bei den Rädern und den Stoßfängern. Als neues Spitzenmodell tritt zeitgleich der E 60 AMG an. , den der Haustuner mit dem Sechsliter-V8-Motor M 119 anbietet. Die Leistung der Sportlimousine beträgt 280 kW / 380 PS. Auch Coupé und Cabrio wurden von AMG in der Leistung gesteigert: Als E 36 AMG leisten sie 200 kW / 272 PS

Im Juni 1995, zwei Jahre nach den letzten umfassenden Modellpflegemaßnahmen, stellte Mercedes-Benz die E-Klasse-Limousinen der Baureihe 210 vor, die Nachfolger der Baureihe 124. Die Produktion der Limousinen der Baureihe 124 endete kurze Zeit später, je nach Typ zwischen Juni und August 1995. Das T-Modell wurde noch bis 1996 gebaut. Auch von den Typen E 250 Diesel und E 220 produzierte Mercedes-Benz bis 1996 ckd-Teilesätze („completely knocked down“ – vollständig demontiert) und schickte sie zur Montage nach Pune in Indien. Das Cabrio lief bis 1997 vom Band.

Insgesamt entstanden im gut elfjährigen Produktionszeitraum 2 058 777 Limousinen, 340 503 T-Modelle, 141 498 Coupés, 6343 Cabrios, 2342 Limousinen mit langem Radstand und 6398 Fahrgestelle mit Teilkarosserie für Sonderaufbauten: Das sind zusammen 2 555 861 Fahrzeuge. (ampnet/jri)

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Mercedes-Benz Baureihe W 124 (1984 bis 1996).

Mercedes-Benz Baureihe W 124 (1984 bis 1996).

Foto: Auto-Medienportal.Net/Daimler

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