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Kommentar: Unsere Probleme stecken im Tank

Nun ist es raus – das Paket an Hilfsmaßnahmen und Konjunkturhilfen. Es dürfte niemanden überraschen, dass darin eine Kaufprämie für Autos nur für Fahrzeuge mit Hybrid- oder komplett elektrischem Antrieb enthalten ist. Dogmen sind Dogmen, bis die Geschichte sie vergisst. Und das Dogma dieser Tage heißt: Elektro gut, Verbrenner schlecht. Wie immer in Glaubensfragen hat das mit klaren Feindbildern zu tun und nicht mit Wissen. Schon nach kurzem Nachdenken müsste eigentlich jedem klar sein, dass das Schlechte nicht in den Zylindern steckt, sondern im Tank.

Wir hätten schon seit Jahrzehnten daran arbeiten können, das Erdöl aus dem Tank zu verdrängen und Kraftstoffe zu gewinnen, die unsere Autos, Flugzeuge und Schiffe ohne zusätzliche Emissionen von Kohlendioxid hätten voranbringen können. Haben wir aber nicht. Stattdessen sollen jetzt die elektrischen Antriebe das Klima retten. Können die aber nicht.

Auch die Chinesen haben mittlerweile kapiert, dass sie ihr strategisches Ziel, zur ökologischsten Ökonomie der Welt zu werden, mit Elektroautos nicht erreichen, zumal der Strom dafür im Reich der Mitte zumeist aus altertümlichen Kohlekraftwerken stammt. Die Chinesen steuern seit rund einem Jahr um und streichen die früher hohen Kaufprämien für E-Autos. Doch wir folgen ihnen, obwohl wir wissen müssten, dass wir ihnen in ein paar Jahren wieder folgen werden – dann beim Umsteigen auf andere Technologien, die uns in die Lage versetzen, den Einfluss des Verkehrs auf das Klima zurückzudrängen. Wir zahlen eben zweimal.

Zwei Sachverhalte können heute trösten. Natürlich macht die Elektromobilität Sinn, zum Beispiel im innerstädtischen Verkehr, wo es nicht ums Weltklima, sondern ums Mikroklima City geht. Und im großen Rettungspaket der Bundesregierung sind auch Mittel für die Weiterentwicklung der Wasserstofftechnologie und damit auch für regenerativ gewonnenen Kraftstoff enthalten. (ampnet/Sm)

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Peter Schwerdtmann.

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