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Exklusiv: Kleinwagen sind die neuen Kompakten

Wer unbeirrt behauptet, früher war alles besser, ist entweder Nostalgiker oder Phantast. Zumindest, wenn das Thema auf Autos kommt. Nehmen wir als Beispiel Kleinwagen. Als der VW Polo ab 1975 die Klasse moderner Kleinwagen mit Frontantrieb und Heckklappe etablierte, reichten 40 PS und 3,5 Meter Länge. Heute haben klassische Kleinwagen die Dimensionen früherer Kompakter erobert, strecken sich über rund vier Meter Außenlänge, schnüren umfangreiche Pakete bei Antrieben, Ausstattungen, Karosserievarianten und bieten Komfort- und Sicherheitsdetails, von denen vor 30 Jahren nicht einmal geträumt werden durfte, auch nicht in der Luxusklasse.

2014 entschieden sich in Deutschland 457 633 Kunden für einen Neuwagen im Segment der Kleinwagen. Das entspricht 15,1 Prozent aller Neuzulassungen. Leicht dürfte die Kaufentscheidung in diesem hart umkämpften Segment nicht in jedem Fall gefallen sein. Immerhin stellen sich aktuell 27 verschiedene Modellreihen von 22 Herstellern zur Auswahl.
Tradition gehört in diesem Segment nicht unbedingt zu den Tugenden, die Kunden auf Dauer zu überzeugen vermögen.

Das gilt in besonderem Maß für die Importeure. Hier hat beispielsweise der Skoda Fabia, obwohl erst seit 2000 auf dem Markt, klassische Erfolgsmodelle aus Frankreich oder Italien längst hinter sich gelassen. So den Renault Clio, der 1990 den Renault 5 abgelöst hat, oder den Peugeot 208, seit 2013 amtierender Nachfolger des Kleinwagen-Klassikers 205 von 1983. Der Fiat Punto, der 1993 den Uno von 1983 ablöste, ist in der Zulassungsstatistik von 2014 zur Randnotiz herabgestiegen. Zahlen belegen diese These. 2014 überzeugte der Skoda 38 470 Neukunden und schnitt sich dabei ein kräftiges Stück von 8,4 Prozent aus dem Kuchen des Gesamtsegments. Der Clio dagegen lockte 24 260 Neukäufer (5,3 Prozent), der Peugeot 208 genau 15 952 Neukunden (2,8 Prozent). Beim Fiat Punto kamen gerade noch 4760 neue Zulassungen hinzu, mithin ein Prozent Marktanteil.

Als erfolgreichstes Importmodell im Segment rückt der Skoda selbst den Platzhirschen immer dichter auf die Pelle. Der Ford Fiesta eroberte 2014 9,9 Prozent Anteil mit 45 228 Neuzulassungen, der Corsa kam mit 55 151 Einheiten auf 12,1 Prozent Marktanteil. Traditionell beherrscht ein ganzes Fahrzeugquartett aus dem VW-Konzern die Kleinwagenszene. Der Fabia nimmt darin bereits den zweiten Platz hinter dem Platzhirsch VW Polo (68 103 Neuwagen in 2014, 18,1 Prozent Marktanteil) ein. Dahinter reihen sich Audi A1 (27 147 Neuzulassungen, 5,9 Prozent Marktanteil) und der Seat Ibiza (25 498 Neuzulassungen, 5,6 Prozent Marktanteil) ein.

Die einzelnen Zutaten des Erfolgsrezepts addieren sich beim Fabia aus spezifischen Grundwerten und individuellem Feinschliff. Vier Meter Länge gehören zum Klassenstandard. Damit qualifizieren sich die Kleinwagen von heute zu den legitimen Erben charakteristischer Kompaktlimousinen. Mit seinen 3992 Millimetern distanziert der jüngste Fabia einen VW Golf II (1983 bis 1991) um sieben Millimeter. Bei Breite und Höhe hält der Skoda 1,73, beziehungsweise 1,47 Meter gegen die 1,62, beziehungsweise 1,42 Meter des Golf II. Beim Radstand herrscht mit 2,45 zu 2,48 Metern quasi Gleichstand.

Während vor vier Jahrzehnten dem VW Polo drei verschiedene Motorvarianten reichten, die mit 29 kW / 40 PS, 37 kW / 50 PS und 44 kW / 60 PS die Ansprüche stadtverkehrstauglicher Basismotorisierung bedienten, geht der moderne Kleinwagen heute als Familienfahrzeug für jeden Einsatz an den Start. Skoda bietet den Fabia mit vier Benzinmotoren an, die ein Leistungsspektrum von 44 kW / 60 PS bis 81 kW / 110 PS abdecken. Motoren und Kraftübertragungen stammen ohne Ausnahme aus dem VW-Konzernregal.

Während Dieselmotoren in den Kindertagen der Klasse noch zwischen „Fremdwort“ und „Zukunftsmusik“ oszillierten, zählen beim Fabia zwei Selbstzünder zum Programm: Mit 66 kW / 90 PS und 77 kW / 105 PS. Den Fortschritt der technischen Entwicklung bei den Antrieben verdeutlicht am besten ein vergleichender Blick auf die Verbrauchswerte. Mit 3,4 Litern im EC-Mix ist der 66 kW/90 PS starke Diesel der Sparmeister im aktuellen Fabia-Programm. Zum Vergleich: 1975 heimste der Basis-Polo lobende Worte für die lediglich 8,5 Liter ein, die sein Fallstromvergaser alle 100 Kilometer in zündfähiges Gemisch aufbereitete. Der Basis-Golf II mit 40 kW / 55 PS süffelte 1983 um neun Liter pro 100 Kilometer.

Doch reine Produkteigenschaften, die sich in Millimetern, Litern, Motorenangeboten oder Ausstattungslinien (beim Skoda Fabia sind es drei) ausdrücken lassen, reichen selbst als Bestwerte nicht aus, um das Erfolgsrezept des Fabia umfassend zu beschreiben. Dazu gehören auch die Details, die einfach nur Auge und Herz ansprechen. Beim Design zeichnet sich die tschechische VW-Tochter traditionell durch eher klassische Tugenden wie Zeitlosigkeit und Stil aus. Besonders die neue Linie der Marke, die Designchef Jozef Kaban erstmals beim aktuellen Fabia umgesetzt hat, bescherte dem Kleinwagen einerseits ein eigenständiges Profil, aber auch jene Eleganz, die nicht zu den grundsätzlichen Anforderungen der eher pragmatischen Klasse gehört. Es dürfen da nämlich gerne etwas Chrom im Außenbereich und weiche, wertig anmutende Materialien im Innenraum sein. Und auch eine weitere Karosserievariante schafft zusätzliche Anreize. Der Fabia gehört zu den wenigen Vertretern der Klasse, der auch mit einer Kombiversion antritt.

Natürlich ist dieses Segment nicht zuletzt ausgesprochen preissensibel. Beim Fabia spannen sich die Grundpreise von 11 790 Euro für das Basismodell (44 kW / 60 PS) bis zu 21 120 Euro für das Topmodell (Combi, 66 kW /90 PS, Sieben-Gang-DSG, Ausstattung „Style“). Zum Vergleich: Der VW Polo startet mit dem identisch motorisierten Basismodell bei 12 600 Euro. Für den Einstiegspolo beim kleinen VW waren 1975 übrigens 7555 Mark fällig – ohne ABS, Airbags, ESP, mit vier Gängen und Reifen vom Format 135 SR 13. Im Jahr 1983 kostete der zweitürige Basis-Golf 13 490 Mark.

In Punkto zukunftsweisender Technik und Sicherheit dürfen die „lieben Kleinen“ heute ebenfalls keine Schwächen zeigen. Beim NCAP-Test 2014 vergaben die Tester dem Fabia nicht nur insgesamt 14 Punkte, sondern als einzigem Vertreter seiner Klasse auch die vollen fünf Sterne. Und was in der Mittel- und Oberklasse bei den Assistenzsystemen längst zum guten Ton gehört, weckt auch bei den Kleinwagen verstärkt das Kundeninteresse. Wer wie der Skoda Fabia beispielsweise Frontradarassistent mit integrierter City-Notbremsfunktion, Multikollisionsbremsassistenten, Müdigkeitserkennung oder eine breitaufgestellte Konnektivität aufbieten kann, spielt nicht zu Unrecht bei den Kleinen ganz oben mit.

Die aufgestellten Thesen vom überzeugenden Konzept des Skoda Fabia in seiner Klasse bewahrheiten sich schließlich im harten Test-Alltag eines führenden Fachmagazins. In der Ausgabe 6/2015 unterzog „Auto, Motor und Sport“ führende „Klassensprecher“ der aktuellen Kleinwagenszene (Ford Fiesta, Hyundai i20, Kia Rio, Mazda 2, Opel Corsa und Skoda Fabia) einem umfangreichen Vergleichstest. Das Fazit der Tester zum Gewinner Fabia: „Der Fabia präsentiert sich mit rundum guten Eigenschaften. Die Federung dürfte etwas sensibler ansprechen.“ – Für künftige Verbesserungen sollte eben auch beim Klassenprimus immer noch etwas Raum bleiben. (ampnet/tl)

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Peugeot 208.

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