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IAA Nutzfahrzeuge 2014: Dem vernetzten Fahrzeug gehört die Zukunft

„Das Auto erfindet sich neu – und ist wesentlicher Bestandteil unserer mobilen Zukunft. ‚Car-IT‘ ist die Grundlage für Innovationen in den kommenden Fahrzeuggenerationen. In Kooperationen mit Partnern aus der Informationstechnologie etablieren die deutschen Automobilhersteller und Zulieferer ganz neue Geschäftsmodelle“, betonte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), heute auf dem „car IT-Kongress“ in Hannover.

Unter dem Motto „Connected Car – die Zukunft der Mobilität“ trafen sich im Rahmen der IAA Nutzfahrzeuge 2014 rund 350 Entscheider aus der Automobil- und IT-Industrie sowie Vertreter von Wissenschaft und Politik. Themenfelder wie Car-to-Car-Communications, E-Mobility und IT-Infotainment, Autonomes Fahren, Intelligente Navigation, Verkehrsmanagement und Fahrerassistenzsysteme standen im Mittelpunkt der Referate. Veranstalter des Kongresses sind das Fachmagazin „car IT“, der VDA und Bitkom.

„Je früher wir die Öffentlichkeit über die faszinierenden Möglichkeiten der individuellen Mobilität von morgen begeistern, umso schneller werden aus Innovationen Märkte“, sagte Wissmann in seiner Begrüßungsrede. Die deutsche Automobilindustrie – Hersteller wie Zulieferer – seien im Bereich Car-IT bereits gut aufgestellt. Sie habe bereits viele Milliarden in diesen Zukunftsmarkt investiert und verstärke die Anstrengungen für ein umfassendes neues Mobilitätsverständnis. „Wir schaffen Allianzen mit IT-Unternehmen, etablieren Carsharing-Modelle und entwickeln alternative, umweltschonende Antriebe. Nötig sind ein intensiver Gedankenaustausch und eine konkrete Zusammenarbeit von ITK-Anbietern, Energieversorgern, Dienstleistern, aber auch von Kommunen und Investoren“, so der VDA-Präsident.

Der Gesetzgeber müsse den infrastrukturellen und technischen Herausforderungen begegnen und einen rechtssicheren Rahmen für alle Beteiligten schaffen. Eine wesentliche Herausforderung bestehe darin, die Rahmenbedingungen im europäischen, aber auch im globalen Kontext zu harmonisieren. „Eines können wir dem Kunden nicht erklären – dass beim Überfahren einer Grenze gewohnte Funktionen und Features nicht mehr genutzt werden dürfen. Informationen müssen in standardisierter Form über definierte Schnittstellen ausgetauscht werden können. An dieser Stelle sind ein enger Schulterschluss und gemeinsames Handeln mit der nationalen und internationalen Politik nötig, um die Mobilität in der Zukunft sicher, komfortabel und effizient zu gestalten.“

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Hackenberg, Mitglied des Vorstands der Audi AG, Technische Entwicklung, unterstrich in seiner Keynote, leistungsfähige Assistenzsysteme, Connect-Dienste und Car-to-Car-Kommunikation ließen eine neue vernetzte Realität entstehen. Pilotiertes Fahren und Parken böten einen weiteren Zugewinn an Verkehrssicherheit, Fahrkomfort und Effizienz.

„In der Vernetzung liegt die Zukunft der Car-IT. Die ITK-Branche treibt diese Weiterentwicklung mit voran“, hob Prof. Dieter Kempf, Präsident von Bitkom, in seiner Rede mit dem Titel „Netzwerke – engere Maschen für Car-IT“ hervor. Die neuen Fahrzeugmodelle seien Computer auf Rädern. Ihre hohe Rechnerleistung könne ihr volles Potenzial allerdings nur vernetzt mit anderen Fahrzeugen oder dahinterliegenden Systemen ausspielen.

Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, ging in ihrem Vortrag auf die Chancen ein, die vernetztes und automatisiertes Fahren mit sich bringen. „Mehr Sicherheit, mehr Komfort, weniger Emissionen – alles das lässt sich dank moderner Techniken verwirklichen.“ Doch zugleich stellten sich zum Teil schwierige Fragen, bei der Datensicherheit und dem Datenschutz, bei der Schaffung einheitlicher Standards und im Zulassungs- und Verhaltensrecht. Die Bundesregierung, so Zypries, gehe diese neue Entwicklung an. Mit der „Digitalen Agenda“ habe man die wichtigsten Themen benannt. Nun gelte es, alles zu tun, damit die Fahrzeugindustrie auch bei den digitalen Anwendungen weltweit führend sein könne.

„Das Fahrzeug ist bereits heute eine Kommunikationszentrale mit Vernetzungen zwischen Insassen, Fahrzeug und Umwelt. Die vollständige Vernetzung der Fahrzeuge – das Internet of Cars – ermöglicht neue Kundenfunktionen und Mobilitätsdienstleistungen“, betonte Elmar Frickenstein, Leiter des Bereichs Entwicklung Elektrik/Elektronik, BMW AG, in seiner Präsentation.

Dr. Michael Gorriz, CIO Daimler AG, sieht die Automobilindustrie vor ihrer nächsten Revolution: „Vorausschauende Wartung, kundenspezifische mobile Dienstleistungen oder Service-Angebote in Echtzeit gehören durch die Analyse von Datenströmen in naher Zukunft zur Normalität. Große Datensammlungen allein reichen jedoch nicht aus, um Kundenbedürfnisse durch Mehrwert-Angebote noch besser zu erfüllen. Volle Datentransparenz und Vertrauen in die Datensicherheit erfordern dieselbe Priorität wie die Nutzung von Data Analytics.“ (ampnet/Sm)

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VDA-Präsident Matthias Wissmann.

VDA-Präsident Matthias Wissmann.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Manfred Zimmermann

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