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Junge Leute kaufen weiter neue Autos

Neuwagen sind für junge Menschen in Deutschland weiterhin ein attraktives und erstrebenswertes Gut. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung aus dem aktuellen DAT-Report unter 1325 Neuwagenkäufern, die von der GfK im Auftrag der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) befragt wurden. Damit wird ein häufig geäußertes Vorurteil widerlegt. Besonders deutlich zeigt sich dies anhand der Tatsache, dass sich die Altersstruktur der Neuwagenkäufer in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren nicht signifikant verändert hat.

Der durchschnittliche Neuwagenkäufer war im vergangenen Jahr 44,2 Jahre alt. Auch im Fünf-Jahres-Rückblick ist dieser Wert sogar leicht rückläufig gewesen: 2008 betrug das Durchschnittsalter aller Neuwagenkäufer in Deutschland 44,7 Jahre. Besonders interessant in diesem Zusammenhang ist der Anteil der unter 30-Jährigen. Dieser lag 2012 bei 13,3 Prozent – und ist damit identisch mit dem Wert aus dem Jahr 2008.

Kunden, die sich zum ersten Mal in ihrem Leben einen Neuwagen kaufen, waren 2012 im Schnitt 28,3 Jahre alt, im Vergleich zu 2008 (32,6 Jahre) sogar deutlich jünger. Die größte Gruppe der Neuwagenkäufer, die sogenannten Vorbesitzkäufer, liegt bei durchschnittlich 46,0 Jahren, ebenfalls eine deutliche Verjüngung im Vergleich zu 2008 (47,0 Jahre). „Wir können den vor kurzem in der Presse veröffentlichten ‚Altersrekord‘ beim Neuwagenkauf auf Basis unserer Zahlen nicht bestätigen, zumal auch der Anteil der über 70-Jährigen rückläufig war.“ erklärt Siegfried Trede, Leiter Fahrzeugbewertung bei der DAT. Im Jahr 2012 lag deren Anteil nur noch bei 1,6 Prozent, dagegen waren es 2008 noch 3,2 Prozent in dieser Altersgruppe. Das erklärt zum Teil, warum sich das Durchschnittsalter so geringfügig verändert hat.

Siegfried Trede: „Es wäre interessant zu klären, warum der Anteil der älteren Käufer rückläufig ist. Liegt es daran, dass die Kaufkraft der Älteren abnimmt? Oder liegt es daran, dass die Qualität der Fahrzeuge besser wird und somit ein Ersatz nicht mehr so oft ansteht? Insgesamt sollte man allerdings davon ausgehen, dass auch in der Automobilbranche ein ganz normaler demographischer Wandel zu beobachten ist. Das bedeutet, es leben in Deutschland im Vergleich zu früheren Jahren einfach mehr ältere Menschen, die ein Bedürfnis nach individueller Mobilität haben.

Der Kauf eines Neuwagens bedeutet allerdings im Durchschnitt einen höheren Anschaffungspreis. Junge Menschen sehen in den jungen Gebrauchtwagen eine interessante und attraktive Alternative – die sie nutzen. Dennoch werden Neuwagen auch weiterhin von jungen Menschen gekauft.“

Beim Kauf von Neufahrzeugen in Bezug auf das Alter ist ferner ausschlaggebend, für welches Fahrzeug sich der Kunde interessiert. Der Käufer einer Limousine aus dem Segment der oberen Mittelklasse stehe tendenziell eher am Ende seiner Berufslaufbahn und sei womöglich Dienstwagenfahrer gewesen, während die Käufer von neuen Klein- und Kompaktfahrzeugen eher der jungen Generation angehören, so Trede.

So griffen Kunden der Altersgruppe bis 29 Jahre im Jahr 2012 v.a. zu Kleinwagen (42,1 Prozent), gefolgt von Fahrzeugen der unteren Mittelklasse (25,6 Prozent) und den Kleinstwagen (20,4 Prozent). Kunden zwischen 30 und 49 Jahre kauften Neuwagen v.a. aus dem Segment der unteren Mittelklasse (27,6 Prozent) sowie der Mittelklasse (18,4 Prozent) und den Kleinwagen (16 Prozent). Bei Käufern der Generation 50+ standen die Mittelklasse (23,4 Prozent), die untere Mittelklasse (22 Prozent) sowie die SUVs (16,3 Prozent) hoch im Kurs.

Im Vergleich zu den Vorjahren sind die Veränderungen besonders bei den SUVs zu beobachten, die im Jahr 2008 von 10 Prozent der über 50-Jährigen gekauft wurden. Auch bei den Neuwagenkäufern zwischen 30 und 49 Jahren ist der Anteil der SUV-Käufer von 6 auf 12,3 Prozent stark angestiegen. SUVs stehen nach wie vor hoch im Kurs.

Ein interessanter Aspekt, der ebenfalls aus den Zahlen des DAT-Reports herauszulesen ist, betrifft die Anzahl der Haushalte, die zwei Pkw besitzen. Auf die Frage ‚Wie viele Pkw sind in Ihrem Haushalt insgesamt vorhanden?‘ antworteten 54,1 Prozent der Neuwagenkäufer mit ‚zwei Pkw‘. Zum Vergleich: 2008 waren dies nur 44,0 Prozent. (ampnet/deg)

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