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Besitzer älterer Autos lassen Fünfe gerade sein

Sobald ein Auto den Neuwagen-Status verliert, erkaltet das Interesse seines Besitzers offenbar sehr schnell. Eine regelmäßige Kontrolle und Wartung ist danach keine Selbstverständlichkeit mehr. Mit zunehmendem Fahrzeugalter steigt der Anteil der Pkw, die mit deutlich zu wenig oder zu viel Motorenöl unterwegs sind, signifikant an. Außerdem zeigt eine Auswertung der Ölproben, dass im Schnitt fast jedes zweite Fahrzeug ab vier Jahren mit qualitativ mangelhaftem oder grenzwertigem Schmierstoff unterwegs ist.

Demzufolge empfehlen die Prüfer nahezu jedem vierten Halter einen außerplanmäßigen Austausch, da das Motorenöl seine elementaren Aufgaben nicht mehr erfüllen kann. Das sind weitere Erkenntnisse der von Castrol gemeinsam mit der GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung mbH) aufgelegten Öl-Studie, an der mehr als 700 im Rahmen der zur Hauptuntersuchung vorgestellten Fahrzeuge teilnahmen.

Bei den jungen Modellen mit einem Maximalalter von bis zu drei Jahren (Segment 1) stellten die Experten der GTÜ in 17,6 Prozent einen zu geringen oder zu hohen Ölstand fest. Die Ölanalysen ergaben bereits in 36 Prozent der Fälle eine grenzwertige Qualität, so dass in diesem Segment immerhin schon 14 Prozent für einen vorzeitigen Ölwechsel in Frage kamen.
Die Untersuchung ergab eine deutliche Verschlechterung aller Parameter bei den älteren Pkw-Segmenten.

Unter den Autos in einem Alter zwischen vier und sechs Jahren (Segment 2) fuhren 22,5 Prozent mit falschem Ölstand bei der HU vor. Auffällig war hier, dass mit 9 Prozent zu viel Öl der mit Abstand höchste Wert aller Fahrzeugklassen gemessen wurde. Ein zu hoher Ölstand entsteht meist durch Fehler beim Nachfüllen oder durch Anreicherung von Kraftstoff im Motorenöl. Die Folgen sind geringere Leistung, unsaubere Verbrennung und hohe Emissionen. Bei der Analyse der Ölproben wiesen 53,9 Prozent einen schlechten bis unzureichenden Zustand auf. Gründe dafür waren unter anderem die Anreicherung von Kondenswasser, Kraftstoff oder anderen Fremdstoffen im Motorenöl. Mit der Konsequenz, dass die Prüfer in 33,7 Prozent der Fälle einen Ölwechsel empfahlen. Bedauerlicher Höchstwert unter allen Segmenten.

Im Segment 3 (Pkw im Alter zwischen sieben und zehn Jahren) befanden sich die meisten Peilstabverweigerer. Mit 26,4 Prozent ist der Anteil unzureichender Füllstände am höchsten. Dafür fallen „nur“ 47,2 Prozent der Ölproben negativ beim Qualitätscheck auf, so dass am Ende 26,0 Prozent der Halter ein vorzeitiger Ölwechsel empfohlen wird.

Im Fahrzeugsegment 4 mit Fahrzeugen älter als zehn Jahre bestätigt sich der Trend der Wartungsmuffel: In 26,1 Prozent der Fälle befand sich deutlich zu wenig oder zu viel Öl im Motor. Dagegen fiel der Anteil minderwertiger Ölproben mit 42,8 Prozent gegenüber Segment 3 besser aus. Deshalb lag auch die Empfehlungsquote für einen Ölwechsel mit 20,8 Prozent deutlich niedriger. Das könnte unter anderem an der betagteren Motortechnologie liegen, die den Schmierstoff mit weniger hohen Durchschnittstemperaturen und -drücken konfrontiert als modernere Motoren der Downsize-Generation. (ampnet/deg)

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