Buchvorstellung: VW 38 ─ Stationen einer Wiedergeburt

Immer wieder machen auch heute noch überraschende Scheunenfunde in Oldtimerkreisen die Runde. Von einer solchen Entdeckung berichtet das Buch „Der erste Brezelkäfer“. Nicht in einer Scheune, sondern auf einer Wiese in Litauen, wo das Auto Wind und Wetter ausgesetzt war, stieß ein Volkswagen-Kenner 2003 auf einen maroden, roten Käfer. Obwohl das Fahrzeug mehrere Umbauten hatte über sich ergehen lassen müssen und noch nicht einmal mehr über das Brezelfenster der frühen Jahre verfügte, keimte ein Verdacht in der Szene: Könnte es sich hier um einen – kaum noch als solchen zu erkennenden – Prototypen von Ferdinand Porsche aus dem Jahr 1938 handeln?

2009 nahm die Geschichte dann ihren weiteren Verlauf, als die Käfer-Spezialisten Traugott und Christian Grundmann aus dem niedersächsischen Hessisch Oldendorf das Fahrzeug erstanden. Mit Hilfe vieler erfahrener Spezialisten und Teilesuche im Internet wurde aus dem völlig umgebauten Fundstück wieder ein originalgetreuer VW 38, einer von drei noch erhaltenen Prototypen des legendären Käfer.

In der „Der erste Brezelkäfer – Wiederauferstehung eines Prototypen von 1938“ beschreibt der renommierte Fachjournalist Clauspeter Becker die einzelnen Schritte der Komplettrestauration. Das Buch erzählt aber nicht nur die Geschichte des Autos, sondern portraitiert auch die Menschen, die es wieder auf die Räder gestellt haben, wie den Sattler, den Schweißer und den Lackierer. Fotograf Axel Struwe steuerte dazu beeindruckende Bilder von den einzelnen Arbeitsabschnitten bei. Es sind nicht zuletzt seine Fotos, die den Leser fesseln. So ist das Buch wie geschaffen zum Stöbern und Schmökern für einen gemütlichen Winterabend am Kamin

„Der erste Brezelkäfer – Wiederauferstehung eines Prototypen von 1938“ ist im Delius-Klasing-Verlag erschienen, hat 144 Seiten mit 81 Farbfotos, 15 S/W-Fotos und drei Abbildungen. Es kostet 29,90 Euro. (ampnet/jri)